Vorwort:
Ein heller, sonniger Tag ersteht in meiner Erinnerung. Wir - die staatliche Kommission und Bauschaffende aus Bulgarien, Ungarn, der DDR, Polen, der Tschechoslowakei und der UdSSR - haben uns in einem Konferenzsaal des neuen RGW-Gebäudes versammelt.
Der Kommissionsvorsitzende, Akademiemitglied Umanski aus Budapest, erhebt sich. Er schlägt vor, das Objekt mit der Qualitäts-: : :: ausgezeichnet" zu übernehmen, und spricht den Bauleuten seinen Dank aus ...
Länger als zehn Jahre steht dieses Gebäude nun schon, es blinkt in Aluminium und Glas, ist vertraut und auch schon wieder ein bißchen fremd. Doch jedesmal, wenn ich daran vorbeikomme, sage ich "Guten Tag!".
… Guten Tag, Jolka Uljanowa, Leiterin der bulgarischen Bauleute, die Sie mich auf der Arbeitsberatung immer so gespannt angesehen haben. (Natürlich, gleich wird er nach den Zwischenwänden aus S:Da fragen!) Guten Tag, Genosse Paliga, Sie sind der erste, der aus Ungarn zu uns kam. Erinnern Sie sich noch des schallenden Gelächters, wenn Sie, bemüht, sich das Russische anzueignen, statt "stjashka" immer "tschaschka" sagten? Guten Tag, Alfred Dürr. Sie u*:d noch sechs Arbeiter aus der DDR haben im ganzen Gebäude die Fußböden gelegt. Erst vor kurzem haben Sie mich angerufen und mir mitgeteilt, Sie hätten einen "Orden" für mich mitgebracht - ein Aktivistenabzeichen. Guten Tag, Janusz Peszka, Sie und Ihre Montagebrigade haben uns mit Ihrem Können und der wunderbaren kameradschaftlichen Hilfe tief beeindruckt. Guten Tag, Vladislav Skripcenko aus Prag ...
Guten Tag, ihr Moskauer Bauschaffende J. Sotow, L. Schulman, W. Matwejew, F. Aisenschtejn und viele, viele andere. Guten Tag, ihr Vertreter des RGW W. Schunin und A. Grammatikow!
Wo seid ihr jetzt, ausländische Freunde - ihr Arbeiter und Ingenieure, die ihr mit unserem ganzen Baustellenkollektiv eine einträchtige Familie gebildet habt?
|