Originaldruck von 1937.
Mit zwei Fotoabbildungen nach Originalaufnahmen von Dr. Paul Wolff auf Vorder- und Rückseite:
Hinaus in die Brandung (Faltboot auf Norderney).
Dorf Wittsum auf Föhr. Im Hintergrund die Insel Langenees.
Größe 166 x 246 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
100%-Echtheitsgarantie – kein Repro, kein Nachdruck!!!
Besichtigung jederzeit möglich.
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Jahrhundert, 30er – Jahre, Amt Föhr-Amrum, art history, Artdeco, Ästhetik, Avantgarde, Bildnis, Bildniskunst, Boot, Camping, Canoe, Canoeist, cultural history, D-25938 Wyk auf Föhr, D-26548 Norderney, Deutsche Geschichte, deutsche Volkskraft, Deutsche Wirtschaft, Deutsche Wirtschaftsgeschichte, Deutsches Reich, Deutschland, Doppelpaddel, Dreißiger Jahre, Eleganz, exklusiv, extravagant, Faltboot, Faltbootfahren, female, feminin, femininity, Ferien, Fotografie, Frau, Freiheit, Freizeit, Fremdenverkehr, Friesen, German, Germans, Germany, Gesellschaftsleben, Gewässer, gute alte Zeit, Harmonie, Heimat, Heimatkunde, Historically, Historische Bilder, Individualität, Jugend, Jugendbewegung, Kajak, Kajaksport, Kanu, Kanufahren, Kanusport, Kanuten, Kanu-Yawl, Klepper, Klepperboot, Kreativität, Kreis Nordfriesland, Küste, Küstenleute, Landeskunde, Landschaft, Lebensreform, Lebenstil & Mode, Natur, Naturalismus, Naturerlebnis, Naturism, Naturismus, Naturumgebung, Norddeutschland, Nordfriesische Inseln, Nordfriesland, Nordisch, Nordland, Nordländer, Nordmeer, Nordsee, Nordseeinsel, Nordseeküste, North sea , Nostalgia, Nostalgie, Ortsansichten, Ortsgeschichte, Ortskunde, outdoor, Paddel, Paddelboot, Paddelfaltboot, Paddeln, Paddelsport, Paddler, Paradies, Photographie, Reise, Reisen, Reiseverkehr, Sand, Schleswig-Holstein, Schönheit, Sport, Sportboot, Sportgeschichte, Stil, Strand, Thirties, Topographie, Tourismus, Touristik, Traumbilder, Traumwelt, Urlaub, Vagabunden, Wanderboot, Wanderpaddelkajak, Wanderruderer, Wanderrudern, Wandersport, Wassersport, Wasserwandern, Waterkant, Watersport Paul Wolff, deutscher Fotograf und ein Pionier auf dem Gebiet der Kleinbildfotografie. Geboren am 19. Februar 1887 in Mühlhausen (Mulhouse)/Elsaß; gestorben am 10. April 1951 in Frankfurt am Main. 1936 erhielt Paul Wolff die zweihundertste Leica der Firma Leitz zum Dank. Schon als Zwölfjähriger fotografierte er begeistert mit einer Plattenkamera. Doch zunächst studierte er nach dem Schulabschluss Medizin, habilitierte sich 1914 in Straßburg, wurde Assistenzarzt und 1914 zum Kriegsdienst einberufen. 1919 aus Straßburg ausgewiesen, übersiedelte er nach Frankfurt am Main. Dort arbeitete er zunächst im Kopierwerk eines finanzschwachen Filmunternehmens. Mit einer selbst gekauften Filmkamera begann er zunächst mit Auftragsarbeiten für die Filmfirma, machte sich aber bald danach selbstständig. 1926 gewann er auf der Internationalen Fotoausstellung in Frankfurt seine erste Leica: Sie sollte sein weiteres Leben nachhaltig beeinflussen. Paul Wolff wechselte vom bewegten Bild wieder zur Fotografie. Der Durchbruch als Fotograf kam für Paul Wolf 1933. Die Firma Leitz bestellt bei ihm für die Ausstellung Die Kamera 100 Vergrößerungen im Format 40 x 60 cm, die anschließend als Wanderausstellung um die Welt gingen. 1934 erschien die Erstausgabe von Meine Erfahrungen mit der Leica. Übersetzt in vier Sprachen wurde dieses Buch eines der Standardwerke der Fotografie. Im gleichen Jahr unternahm Paul Wolff eine Reise in das damalige Saargebiet. Es entstanden bei dieser Gelegenheit packende Aufnahmen von Menschen, Alltagsleben, Landschaften und Industrieanlagen wie der Völklinger Hütte. 1936 fotografierten Paul Wolff und sein Mitarbeiter Alfred Tritschler die Olympischen Sommerspiele und veröffentlichten anschließend das Buch Was ich bei den Olympischen Spielen 1936 sah, erschienen in vier Sprachen. 1940 gab Paul Wolff den ersten deutschen Industriebildband in Farbe heraus. Im Kraftfeld von Rüsselsheim erschien in einer Auflage von 50.000 Exemplaren; im gleichen Jahr publizierte er die Erstausgabe von Meine Erfahrungen mit der Leica farbig. 1944 wurde sein Haus in Frankfurt durch einen Bombenangriff zerstört und große Teile seines Plattenbildarchivs vernichtet; nur das ausgelagerte Kleinbildarchiv blieb erhalten. Im Frankfurter Institut für Stadtgeschichte wird eine umfangreiche Sammlung von zwischen 1927 und 1943 entstandenen Photographien der 1944 untergegangenen Frankfurter Altstadt bewahrt. Nach seinem Tod führte sein Mitgeschäftsführer Alfred Tritschler die Agentur weiter. Wolffs Grabstätte befindet sich auf dem Hauptfriedhof Frankfurt. Werk In seinem Buch "Sonne über See und Strand" fotografierte er vor allem Menschen und vermachte uns somit ein schönes Zeitdokument über die Mode in den Vierzigern. Interessant ist, dass die Bildunterschriften in drei Sprachen abgedruckt sind. Ausstellungen Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen 2003 Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Völklingen / Saar 2004 Galerie argus fotokunst, Berlin 2004 Publikationen Aus Zoologischen Gärten. Lichtbildstudien (1929-1965) Sonne über See und Strand (Copyright 1936 H. Bechhold Verlag, Frankfurt a. M.) Formen des Lebens. Botanische Lichtbildstudien (1931-1957, Neu-Edition 2002 ISBN 3-7845-2480-X) Meine Erfahrungen mit der Leica (1934) Was ich bei den Olympischen Spielen 1936 sah (1936) Im Kraftfeld von Rüsselsheim (1940) Meine Erfahrungen - farbig (1942) Dresden (1952) Paul Wolff /Alfred Tritschler (Fotos) / Paul Georg Ehrhardt (Text): Arbeit. Berlin 1937 Paul Wolff /Alfred Tritschler (Fotos) / Alfons Paquet (Text): Der Rhein. Vision und Wirklichkeit. Düsseldorf 1940 Paul Wolff /Alfred Tritschler (Fotos) / Eberhard Beckmann (Text): Germany. A series of photos of the U.S.-Zone, its towns and villages, their past and present. Frankfurt a. M. 1948 (2. Aufl. 1949) Paul Wolff/ Alfred Tritschler (Fotos) / Adolf Reitz (Text): Vorstoß ins Unsichtbare. Ulm 1948 Paul Wolff / Alfred Tritschler (Fotos) / Erich Walch (Text): Schönheit am Wege. Seebruck am Chiemsee. 1949 Paul Wolff / Alfred Tritschler / Hans Saebens u.a. (Fotos) / Eberhard Beckmann / Harald Busch (Texte): Deutschland: Süden, Westen, Norden. Ein Bildband von dt. Landschaft, ihren Städten, Dörfern u. Menschen. Frankfurt a. M. 1950. Witsum (dänisch: Vitsum, friesisch: Wiisem) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Geografie Witsum liegt im Westen der Insel Föhr am Rande des sich grob am südlichen Inselufer entlangziehenden Geeststreifen oberhalb der Godelniederung. Innerhalb des Gemeindegebiets befindet sich mit dem knapp elf Meter hohen Sylvert eine der höchstgelegenen Landstellen der Insel. Aus diesem Grund heißt es: Was der Mount Everest für die ganze Erde ist, das ist der Sylvert für unsere liebe Insel Föhr. Aufgrund seiner Lage sind von Witsum aus bei klarer Sicht die Halligen Langeneß und Hooge sowie die Insel Amrum zu sehen. An der Godel, dem einzigen Fluss der Insel, der südöstlich des Ortskerns zwischen Salzwiesen in die Nordsee mündet, brüten viele Seevogelarten. Darunter befinden sich auch Zugvögel. Witsum gehört zu den kleinsten Gemeinden in Deutschland nach Einwohnerzahl und nach Fläche. Geschichte Witsum wurde erstmals 1509 erwähnt. Als Teil von Westerland Föhr gehörte Witsum zu den königlichen Enklaven und war dem Königreich Dänemark direkt angehörig, während Osterland Föhr mit Wyk zum Herzogtum Schleswig gehörte. Erst nach Dänemarks Verlust von Schleswig an Preußen kam auch Witsum 1864 an Schleswig-Holstein. Witsum und die Nachbargemeinden Utersum mit dem heutigen Ortsteil Hedehusum stimmten als einzige Gemeinden in der Zone II bei der Volksabstimmung 1920 mehrheitlich für Dänemark; weil sie nicht direkt an der späteren Grenze lagen, blieben sie aber bei Deutschland. Ein Faltboot ist ein zerlegbares Boot, welches im Wesentlichen aus einer flexiblen Bootshaut und einem zerlegbaren Innengerüst besteht. Die Bootshaut wird aus Gummi, PVC, TPU oder Hypalon für das Unterschiff und einem Textil – beispielsweise Baumwolle oder ein moderner Verbundwerkstoff (Laminat) – für das Verdeck gefertigt. Das Bootsgerüst besteht meist aus Holz – zum Beispiel Esche und Birkensperrholz – oder Aluminium und Kunststoff. Als Antriebshilfe wurden spezielle Faltbootmotoren entwickelt. Bei den gängigen Faltbootmodellen handelt es sich meistens um Kanus. Diese sind vor allem Kajaks, seltener sind Faltkanadier zu sehen. Vereinzelt trifft man auch auf Ruderboote, Jollen sowie Dingis. Eine spezielle Variante namens Banana-Boot besteht aus zusammenklappbaren Kunststoffplatten. Obwohl die meisten aufblasbaren Boote sich auch zusammenfalten lassen, werden diese üblicherweise als Schlauchboote oder Luftboote und nicht als Faltboote bezeichnet. Auch das in Einzelteile zerlegbare und so transportable Kofferboot ist kein Faltboot im engeren Sinne. Geschichte Schon 500 v. Chr. wurden mit „Faltbooten“ Waren von Armenien nach Babylon transportiert. Die Bootshäute wurden von mitgeführten Eseln wieder zurückgetragen. (Herodot) Die Unangan, Ureinwohner der Aleuten, verwenden seit alter Zeit nicht zerlegbare Kajaks mit Gerüsten aus Treibholz, Knochen und einer Bespannung aus Tierhäuten. Mit diesen Baidarkas gehen sie auf die Jagd nach Seelöwen. Von Größe und Form können sie am ehesten als Urahnen der modernen Faltboote gelten. Ein Vorläufer des modernen Faltbootes wurde für Andrées Polarexpedition von 1897 gebaut, und ist heute noch im Polarmuseum in Gränna/Schweden zu besichtigen. Das erste moderne Faltboot baute 1905 der Architekturstudent Alfred Heurich in Form eines Faltkajaks. Er fuhr damit erstmals auf der Isar von Bad Tölz nach München; bis zu seinem Tode legte er über 100.000 km mit Faltbooten zurück. Der Sportartikelhändler Johann Klepper aus Rosenheim lizenzierte 1907 Heurichs Konstruktion und begann die Serienfertigung. Das Faltbootfahren entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zu einem Massenvergnügen. Die Deutsche Reichsbahn setzte in den 1920er Jahren sogar Sonderzüge für Faltbootfahrer ein, die am Wochenende in großen Scharen zum Wasserwandern die Flüsse und Seen eroberten, und in den 1930 Jahren brachten Folbot trains Paddler von New York zu guten Einsatzstellen entlang des Hudson Rivers. Sogar an den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin nahmen Faltboote teil. In dieser Zeit verbreitete sich die Idee des Faltbootes von Deutschland aus auch in das übrige Europa und nach Nordamerika sowie Japan, erreichte jedoch nie die gleiche Verbreitung wie in Deutschland. Die Popularität sank während des Zweiten Weltkriegs und erreichte das Vorkriegsniveau danach nicht mehr. Durch die aufkommende Motorisierung ab den 1950er Jahren konnten die steifen, nichtzerlegbaren Kunststoffkajaks auf den Autos transportiert werden, was zu starken Rückgängen der Faltboote führte. Dennoch waren Faltboote noch bis in die 1970er Jahre auf deutschen Gewässern häufig zu sehende Fahrzeuge, danach seltener. In der DDR und Osteuropa erfreuten sich, aufgrund der besonderen Bedeutung von Camping und eingeschränkter Reisemöglichkeiten, die Faltboote von Pouch und MTW bis zum Schluss größter Beliebtheit, obwohl diese relativ teuer und schwer zu beschaffen waren. Inzwischen gibt es eine kleine Renaissance, so wurden z. B. 2004 europaweit etwa 4.000 Faltboote verkauft. In Mitteleuropa erhältliche Faltboote stammen meist aus Deutschland, Frankreich, Norwegen, Polen, Russland, den USA, Kanada oder Japan. Vor- und Nachteile Faltboote haben im Vergleich zu steifen Booten den Vorteil, dass sie praktisch in jedem öffentlichen Verkehrsmittel – bei entsprechender Reisevorbereitung auch im Flugzeug – transportiert werden können und so richtiges Wasserwandern erst möglich wird. Das Pendeln zurück zur Einsatzstelle oder der Zwang zu Rundtouren entfallen. Beim PKW-Transport entfällt der Nachteil des hohen Luftwiderstands und Beschädigungsrisikos bei Transport auf einem Dachgepäckträger. Nachteile sind vor allem höhere Anfälligkeit für Beschädigungen, was die Einsatzmöglichkeiten von Faltbooten beschränkt. So ist Fahren im Wildwasser ohne Gefahr für das Material kaum möglich. Trotzdem verträgt die Bootshaut einfache Grundberührungen, vor allem, wenn die Haut mit Kielstreifen versehen wurde (Verstärkungen der Bootshaut an den Stellen, an denen das Gerüst innen an der Bootshaut anliegt). Speziell auf Großgewässern bringt die mangelnde Abschottung von Faltbooten Risiken mit sich; dieses Problem kann aber durch Schwimmkörper oder eine speziell angepasste Kajaksocke entschärft werden. Die vielen Einzelteile erfordern mehr Wartung und Pflege, lassen sich dafür aber auch bei Bedarf (Abnutzung, Beschädigung) einfach auswechseln, improvisieren oder nachbauen. Neue Faltboote sind wegen ihrer aufwändigen Herstellung meistens teurer als Festboote gleicher Größe. Herausragende Fahrten Die bevorzugten Reviere der Faltboote liegen im Binnenland und an den Küsten. Dennoch wurden Faltboote auch für spektakuläre Befahrungen von Meeren verwendet: etwa 1926 fuhr der spätere Völkerkundler und Reiseschriftsteller Erich Wustmann nach seinem Schulabschluss im Faltboot von Schleswig-Holstein durch das Skagerrak und die norwegische Küste hinauf; er legte viele Landgänge ein und fuhr bis in den nächsten Winter hinein nordwärts (später veröffentlicht als Faltbootfahrt von Fjord zu Fjord). 1928 überquerte Franz Romer den Atlantik in einem 6,40 m langen Faltboot. Er verwendete ein segelbares Boot, um von Lissabon aus in 58 Tagen über den Atlantik zu fahren. Romer war der erste Mensch, der in einem Faltboot den Atlantik lebend überquerte. Nach einem Zwischenstopp in Saint Thomas und San Juan, Puerto Rico, ist er auf dem Weg nach New York verschollen. Im Jahr 1932 startete der Deutsche Oskar Speck zu einer in der Geschichte wohl einmaligen Reise. Mit seinem Faltboot fuhr er alleine von Ulm aus um die halbe Welt bis Australien. Nach sieben Jahren erreichte er 1939 sein Ziel. Heute findet man sein Boot im Australian National Maritime Museum in Sydney. Im Jahr 1956 überquerte der deutsche Arzt Dr. Hannes Lindemann in einem Klepper-Faltboot vom Typ Aerius II, welches er auf den Namen „Liberia III“ taufte, in 72 Tagen den Atlantik. Es ist bis heute mit 5,20 m das kleinste Wasserfahrzeug, mit dem jemals ein Mensch den Atlantik lebend überquert hat. Das Boot ist heute im Deutschen Museum ausgestellt. Harald Fritzsch aus der DDR gelang 1968 zusammen mit seinem Freund eine gewagte Flucht per Faltboot über das Schwarze Meer aus dem damaligen Ostblock in die Türkei. 1982, zu Beginn des Falkland-Krieges, landeten britische Kommandoeinheiten mit Klepper-Faltbooten, die vom argentinischen Radar nicht ortbar waren, auf den Falklandinseln und errichteten den ersten Brückenkopf. Zu erwähnen ist auch Herbert Rittlinger, der als Reiseschriftsteller und inoffizieller „Faltbootkönig“ viele Bücher zum Thema Faltboot veröffentlichte, unter anderem „Ganz allein zum Amazonas“, „Das baldverlorene Paradies“, „Schwarzes Abenteuer“ oder „Die neue Schule des Kanusports“. Hersteller Bergans (Ally Faltkanadier und -kajak, Norwegen) Boatory (Atlyak Kajaks, China) Feathercraft Folding Kayaks (Kanada) FirstLightKayaks (Neuseeland) Folbot (USA) Fujita (Japan) Klepper Faltbootwerft AG (Deutschland) Long Haul (USA) Nautiraid (Frankreich) Neris (Ukraine) nortik (Deutschland) Pakboats (USA) Poucher Boote GmbH (Deutschland) Seavivor (USA) Triton (Russland) Wayland (Polen) ehemalige Hersteller: MTW Wismar (DDR) Granata (Großbritannien) Hammer (Deutschland) Kette (Deutschland) LFB Stern (DDR) Metzeler (Deutschland) PAX Sonneberg (DDR) Pionier (Deutschland) Tyne (Großbritannien) Das Befahren eines Gewässers mit einem Kanu bezeichnet man als Kanuwandern oder Wanderpaddeln bzw. Wasserwandern. Analog zum Trekking werden längere Gepäckfahrten ohne Begleitfahrzeuge auch als Kanu-Trekking bezeichnet. Beim Kanuwandern wird hauptsächlich auf ruhigen Gewässern gefahren, wodurch diese Kanusportart besonders bei Familien, Naturbegeisterten und auch Anfängern sehr beliebt ist. Es schließt aber auch neben dem ruhigen Paddeln auf Klein- und Großflüssen, Binnenseen, und leichtes Wildwasserfahren nicht aus. Mehr als 90 % der Kanutouristik besteht aus Kanuwandern. Fahrten auf dem Meer entlang von Küsten werden als Küstenkanuwandern bezeichnet und erfordern eine speziellere Ausrüstung. Ebenso kann man auch beim Wildwasserpaddeln mit kleinem Gepäck wandern. Sie spielen nur eine untergeordnete Rolle. Das Kanuwandern kann mit besonders dafür geeigneten Kajaks oder Kanadiern erfolgen. Diese Boote sind oft dafür konzipiert neben dem Paddler auch Gepäck aufzunehmen. Wanderboote gibt es in verschiedenen Größen, die für eine oder mehrere Personen geeignet sind. Die befahrbaren Gewässer sind in Flussführern ausführlich beschrieben. Hier sind Informationen zu Gefahrenstellen (z.B. Wehren), Schleusen, Hindernissen, Gewässersperrungen und Naturschutzgebieten nachzulesen. An manchen flachen Stellen muss man Treideln und an unbefahrbaren Stellen Umtragen. Vorschriften sind zu beachten beim Befahren der Bundeswasserstraßen: Die Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung bzw. Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung oder spezielle Regelungen bei Rhein, Mosel, Donau oder Hamburger Hafen. Elektronische Information zu den Wasserstraßen findet man unter ELWIS. "Kanuwandern ist eine der beliebtesten wassertouristischen Aktivitäten auf deutschen Gewässern", stellt die Grundlagenuntersuchung Wassertourismus in Deutschland fest (DTV, 2003). Zwischen 1,2 bis 1,4 Millionen Kanuten fahren jährlich auf den 37.000 km für Kanus geeigneten Gewässern. Wurden 1980 erst 40 Befahrungsregelungen gezählt, so waren es 1995 schon 240, und 2003 bundesweit über 600 Befahrungsregelungen. 26.700 dieser Kilometer sind nur von Kanuten befahrbar, von den 17.000 Kilometern ganzjährig befahrbarer Gewässer sind es nur 6.300 Kilometer, von denen 20 % reglementiert sind. Ausrüstung Besitzt man kein eigenes Boot, hat man inzwischen an vielen Orten die Möglichkeit, Kanus auszuleihen. Diese Kanuverleiher bieten neben der benötigten Ausrüstung (Boot, Paddel, ggf. auch Schwimmweste und wasserdichte Behälter oder Kleidungssäcke) meistens auch einen Fahrdienst an, bei dem der Kanute zum Startpunkt gebracht oder vom Ziel abgeholt wird. Auch Informationen zur geplanten Fahrstrecke werden vom Bootsverleih gegeben. Für Mitglieder von Kanuvereinen besteht fast immer die Möglichkeit Vereinsboote zu nutzen, wobei diese Boote nur selten an Nichtmitglieder verliehen werden. Übernachtung Das freie Kampieren ist inzwischen in den meisten Bundesländern untersagt. Ansonsten ist eine Genehmigung des Grundstücksinhaber einzuholen (was selten möglich ist). In allen Fällen verboten ist das Entzünden eines offenen Feuers. Daher sollte man sich im Vorfeld einer Tour über Übernachtungsmöglichkeiten informieren. Häufig kann an Kanuvereinen gezeltet oder im Bootshaus übernachtet werden. Besonders geeignet sind die DKV-Kanustationen, die bestimmten Kriterien genügen müssen. Bei allen Vereinen sollte man sich stets vorher anmelden, da viele Bootshäuser nur zeitweise geöffnet sind. Oft gibt es auch öffentliche Campingplätze in Gewässernähe. Daneben gibt es an vielen Binnengewässern als Wasserwanderrastplatz vorgesehene Anlegemöglichkeiten. Dort ist es möglich, maximal eine Nacht zu Rasten und zu Übernachten. Naturschutz Bei allen Fahrten verdient der Naturschutz eine besondere Beachtung durch den Kanusportler. Bei den in Kanuvereinen organisierten Paddlern gibt es einen Ehrenkodex, der den besonders rücksichtsvollen Umgang mit der Natur zum Ziel hat. Nutzer von Privat- oder Leihbooten, die ein Gewässer nur einmalig befahren wollen, gehen manchmal nicht ganz so rücksichtsvoll vor. Die Mitnahme aller mitgebrachten Gegenstände und die Beachtung von Anlegeverboten in Naturschutzgebieten sollte von allen Kanuten beachtet werden. Wanderfahrerabzeichen Beim Kanuwandern gibt es für Mitglieder des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) die Möglichkeit, Leistungsabzeichen zu erpaddeln. Dieses Wanderfahrerabzeichen wird für eine zurückgelegte Kilometerzahl, die nach Alter und Geschlecht der Sportler unterschiedlich festgelegt ist, verliehen. Voraussetzung ist für manche Abzeichen die Teilnahme an besonderen Lehrgängen im Sicherheits- oder Umweltschutzbereich. Neben diesem offiziellen Abzeichen des DKV gibt es für einzelne Flüsse Leistungsabzeichen, für deren Erlangung nicht immer eine Mitgliedschaft in einem Verband erforderlich ist. Organisation Viele Kanuwandersportler sind in einem der 1300 im Deutschen Kanu-Verband zusammengeschlossenen Kanuvereine organisiert. Die Vereine verfügen meist über eigene Bootshäuser, in denen Boote gelagert werden können, und führen gemeinsame Fahrten durch. Neben den vom Sportler auf eigene Faust durchgeführte Fahrten gibt es organisierte Wanderfahrten von Vereinen und Verbänden. Diese Fahrten werden in Fahrtenprogrammen veröffentlicht. Das bekannteste ist das Sportprogramm des Deutschen Kanu-Verbandes, das jährlich bundesweit rund 1500 Termine umfasst. Die wohl größte organisierte Wanderfahrt ist die TID (Tour International Danubien), die auf der Donau in 52 Tagesetappen von Ingolstadt nach Silistra führt. Bei der jährlich stattfindenden Fahrt durch sechs Länder werden 2080 Kilometer zurückgelegt. Die meisten Teilnehmer fahren hierbei einige Tagesetappen mit; nur wenige schaffen – auch wegen des zeitlichen Aufwandes – die gesamte Strecke innerhalb einer Veranstaltung. Norderney (Ostfriesisches Plattdeutsch: Nördernee) ist eine der Ostfriesischen Inseln im Nordwesten Deutschlands, die dem Festland des Bundeslandes Niedersachsen zwischen der Ems- und Wesermündung in der Deutschen Bucht vorgelagert sind. Mit der Fläche von 26,29 Quadratkilometern ist Norderney nach Borkum die zweitgrößte Insel dieser Inselgruppe. Mehrere Bereiche in der Inselmitte sowie der gesamte östliche Teil Norderneys gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Die Einheitsgemeinde, die zusammen mit dem Hafen und dem angrenzenden Gewerbegebiet den gesamten westlichen Teil der Insel einnimmt, heißt ebenfalls Norderney. Sie gehört nach der niedersächsischen Kreisreform von 1978 zum Landkreis Aurich und ist mit 5986 Einwohnern die größte Siedlung auf den Ostfriesischen Inseln. Zur Gemeinde, der im Jahre 1948 das Stadtrecht verliehen wurde, gehören die beiden Ortsteile Fischerhafen und die ehemalige Kasernensiedlung Nordhelm. Der Hauptwirtschaftszweig des im Jahre 1797 zur ersten Königlich-Preußischen Seebadeanstalt an der deutschen Nordseeküste ernannten heutigen Staatsbades und Luftkurortes ist der Fremdenverkehr. Das Nordseeheilbad verfügt über vier Badestrände. Heutzutage werden mehr als 400.000 Besucher und Kurgäste pro Jahr gezählt. Im Jahre 2007 wurden erstmals mehr als drei Millionen Übernachtungen registriert. Geografie Räumliche Lage Norderney ist eine der Ostfriesischen Inseln, die im Nordwesten Deutschlands in der Deutschen Bucht liegen. Die sieben bewohnten Inseln und die fünf unbewohnten größeren Sandbänke, Sandplaten und Hochsände sind dem Festland des Bundeslandes Niedersachsen vor der Küste der Region Ostfriesland vorgelagert. Die Insel gehört zum Landkreis Aurich. Von Westen aus gesehen ist Norderney die dritte der Ostfriesischen Inseln. Norderney erstreckt sich bei einer Gesamtfläche von etwa 26,29 Quadratkilometern in einer Länge von rund 14 Kilometern in Ost-West-Richtung. An den breitesten Stellen am Westkopf und in der Inselmitte dehnt sich die Insel bis zu 2,5 Kilometer in Nord-Süd-Richtung aus. Sie ist damit nach der Fläche die neuntgrößte der deutschen Inseln und nach Borkum die zweitgrößte der Ostfriesischen Inseln. Auf der gesamten Nordseite der Insel erstreckt sich ein Sandstrand von rund 14 Kilometer Länge, der im Stadtgebiet von einem Inseldeckwerk gesäumt ist, das zum Schutz der Insel vor Hochwasser und Sturmfluten und als Fußgängerpromenade dient. Die im westlichen Teil gelegene Stadt heißt wie die Insel Norderney und ist im Vergleich die städtischste der sieben ostfriesischen Inselgemeinden. Die Größe des Stadtgebiets beträgt ein Fünftel der Inselfläche und hat zusammen mit dem Gewerbegebiet eine maximale Ausdehnung in Ost-West-Richtung von etwa 2,5 und in Nord-Süd-Richtung bis zu 2 Kilometer. Die bebaute Fläche beträgt insgesamt 152 Hektar. Benachbarte Inseln und Gemeinden Von der östlichen Nachbarinsel Baltrum ist Norderney durch das schmale Seegatt der Wichter Ee getrennt. Vom Zentrum der Stadt Norderney bis zum Inselort Baltrum sind es etwa 15 Kilometer. In Richtung Westen ist die Insel Juist rund drei Kilometer entfernt, bis zum Zentrum der Gemeinde Juist sind es etwa elf Kilometer Luftlinie. Zwischen Norderney und Juist erstreckt sich das breite Spaniergatt. Die gesamte Osthälfte Norderneys sowie das südlich der Insel angrenzende Wattenmeer mit seinen Untiefen Hohe Plate, Hohes Riff, Busetief, Wagengatt, Lütetsburger Plate und Ostbalje gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Das Festland ist zwischen drei (von der Wattseite östlich des Grohdepolders bis Hagermarsch und Neßmersiel) und sechs Kilometer (vom Hafen Norderney bis zum Norder Stadtteil Ostermarsch) entfernt. Benachbarte Kommunen auf dem Festland sind die Stadt Norden, die Gemeinde Hagermarsch in der Samtgemeinde Hage sowie ein kurzer Abschnitt der Gemeinde Dornum, alle im Landkreis Aurich. Im Norder Stadtteil Norddeich befinden sich der Fähranleger an der Mole und ein Flugplatz, von dem aus Flüge nach Norderney möglich sind. Geologie Infolge der starken Gezeitenströmung aus nördlicher und westlicher Richtung driftet Norderney wie die anderen Ostfriesischen Inseln in östliche Richtung ab. Durch das im Jahr 1858 erstmals angelegte Inseldeckwerk konnte der westliche Inselkopf gegen die Gezeitenkräfte und die damit verbundene Küstenerosion gesichert werden. Der östliche Teil der Insel gewann dagegen in den letzten 200 Jahren rund 5 bis 6 Kilometer Länge dazu. Der natürlich gebildete Strand hat an einigen Abschnitten eine Breite von über 200 Metern. Der höchste natürliche Punkt der Insel und der gesamten ostfriesischen Inselkette ist die nach dem deutschen Geodäten Walter Großmann benannte Walter-Großmann-Düne. Es handelt sich um eine im Bereich der Weißen Düne in der Inselmitte gelegene Sanddüne mit einer Höhe von 24,4 Metern über NN.[8] Die Insel ist durchschnittlich 3 bis 5 Meter über NN hoch, der Inselsockel ragt durchschnittlich 1,5 Meter aus dem Meer heraus. Auf einigen der höheren Dünen, die zwischen 10 und 20 Meter über NN hoch liegen, wurden Aussichtsplattformen, zum Teil mit Informationstafeln über die Insel und den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer eingerichtet. Einige der markanten Dünen haben im Laufe der Zeit Namen erhalten wie Georgshöhe und Marienhöhe im Stadtgebiet sowie Mövendüne, Senderdüne und Rattendüne im Ostteil der Insel. Auf mehreren kleinen Gebieten östlich der Stadt Norderney wird Landwirtschaft betrieben. Es handelt sich größtenteils um Pferdekoppeln und Weiden, auf denen in den künstlich angelegten Deichgroden unter anderem Galloway-Rinder gehalten werden. Im 19. Jahrhundert wurde versucht, auf den zahlreichen Salzwiesen Gerste und andere Getreidesorten anzubauen. Dies wurde aufgrund des mageren Ertrages, den der sandige Boden hergab, wieder eingestellt. Heutzutage werden auf Norderney wegen des Nationalparks keine Felder mehr landwirtschaftlich bestellt. Bedingt durch die geologischen Verhältnisse auf der Insel konnte sich darunter eine Süßwasserlinse herausbilden. Diese entstand durch versickerndes Regenwasser, das im sandigen Boden das schwerere Salzwasser bis zu einer Tiefe von maximal 80 Metern verdrängte. Die Größe der Linse unterliegt klimatischen Schwankungen, dennoch können auf der Insel jährlich rund 900.000 Kubikmeter Trinkwasser vom Wasserwerk Ort und von dem im Jahre 1958 in der Inselmitte erbauten Pumpwerk Weiße Düne gefördert werden. Das Norderneyer Trinkwasser gilt als besonders rein, da es aufgrund der Lage unterhalb des Inselsockels im Gegensatz zum Grundwasser am Festland nicht durch versickernde Dünger und Abwässer verunreinigt wird. Um bei Sturmfluten ein Eindringen von Salzwasser und damit eine Zerstörung der Linse zu verhindern, wurden im Laufe der Zeit die Randdünen der Insel verstärkt. Geschichte Entstehung und Besiedelung Norderney ist vom Ursprung her eine Geestkerninsel und war nicht wie die Nordfriesischen Inseln mit dem Festland verbunden. Norderney liegt auf einem im Pleistozän gebildeten Sockel, der hauptsächlich aus Sand besteht, während auf dem Festland und in der Marsch Ton vorherrscht. Vor etwa 10.000 Jahren erstreckte sich das Festland noch weit in die Nordsee hinein bis zur Doggerbank und zur englischen Küste. Als Folge der Eisschmelze nach der letzten Eiszeit und des dadurch bedingten Anstiegs des Meeresspiegels begann vor etwa 7500 Jahren eine Überflutung der heutigen Deutschen Bucht. Durch die Interaktion von aus Westen kommender Strömung und Wind lagerten sich etwa zur Zeitenwende vor allem Klei- und Torfschichten sowie Sandmassen ab. Diese Ablagerungen häuften sich im Laufe der nächsten Jahrhunderte zu Sandbänken und inselähnlichen Platen auf, die in östliche Richtung wuchsen. Die Sandbänke, die auch bei Flut nicht mehr überschwemmt wurden, (siehe Kachelotplate) bildeten den Boden für Pflanzenarten, die mit ihren Wurzeln den Sandboden verstärkten, was wiederum die Bildung von Dünen und das Wachstum der Insel ermöglichte. Die Ostfriesischen Inseln wurden zuerst in Reiseberichten des griechischen Geographen Strabon im Jahre 12 vor Christus und von Plinius dem Älteren in der Naturalis historia um 79 nach Christus erwähnt, jedoch bis auf Borkum (Burchana) nicht namentlich bezeichnet. Etwa um 800 waren die Inseln Bant, Borkum, Juist, Buise, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge dem Festland vorgelagert. Durch die schwere Allerheiligenflut vom 1. November 1170 brach die Insel Bant auseinander. Die Insel Buise lag westlich der heutigen Position Norderneys und wurde durch die Zweite Marcellusflut vom 15. bis zum 17. Januar 1362 in zwei Teile gerissen. Der dabei entstandene östliche Teil der Insel erhielt den Namen Oesterende. Die Inseln Bant und Buise nahmen durch Sedimentabtragung und Überflutung an Größe ab und versanken nach der Petriflut vom 22. Februar 1651 endgültig in der Nordsee. Die erste namentliche Erwähnung der Insel findet sich in einer Lehnsurkunde für Herzog Albrecht von Bayern vom 11. September 1398, in der die Inseln Burse und Oesterende verzeichnet sind. Oesterende wurde durch stetige Zufuhr von Sand und Sedimenten aus ihrer westlich gelegenen Schwesterinsel immer größer. Als eigenständige und zusammenhängende Insel existiert Norderney erst seit etwa Mitte des 16. Jahrhunderts. Damit ist sie vom Ursprung her die jüngste der Ostfriesischen Inseln. Erstmals wird sie in einem Rechnungsbuch der Gräfin Anna von Oldenburg, der vormundschaftlichen Regentin Ostfrieslands, aus dem Jahre 1550 als Norder neye Oog erwähnt. In einem im Juli 1650 von der vormundschaftlichen Gräfin Juliane in Auftrag gegebenen Kommisionsbericht heißt es: „… das Eyland Ny norderoghe, unter Behrumer Amt gehörig, hat eine Kirche und 18 Häuser hinter hohen Dünen.“ – Kommissionsbericht vom 4. Juli 1650 Das Inseldorf entwickelte sich von 1688 an im Westteil mit zwei Häuserreihen, der Norder- und Süderreihe, die aus eingeschossigen Fischerhäusern bestanden. Die ersten Einwohner Norderneys waren hauptsächlich freie Erbpächter. Um dort Fischfang (hauptsächlich Angelschellfisch) zu betreiben, zogen Menschen auf die Insel. Weitere Ertragsquellen bildeten die Muschelzucht und die Bergung von Strandgut. Über die Verteilung dieses Strandgutes wachte von 1607 an ein Inselvogt, der in Vertretung des Landesherrn sowohl die Verwaltung als auch die Polizeiaufsicht und die Geldeinnahme wahrnahm. Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erlangte die Frachtschifffahrt für festländische – in erster Linie Emder, Norder, Groninger und Bremer – Handelshäuser größere Bedeutung. Etymologie „Osterende quae Norderneya nunc est“ „Oesterende, welche nun Norderney ist“ – Ubbo Emmius, 1616 Auf der Landkarte Ostfrieslands von Ubbo Emmius, die um 1600 entstand, ist die Insel als Nordernieverzeichnet, und auch das Inseldorf, von Dünen umgeben, ist eingezeichnet. Vom 16. Jahrhundert an wurde die Insel mit Nordernei und ab dem 18. Jahrhundert mit dem heutigen Namen Norderney bezeichnet. Aus der Zeit des preußischen Badebetriebs existieren Karten mit der Bezeichnung Bad Norderney. Davor ist sie auch unter dem Namen Osterende/Oesterende (1398), Norder Nie Oech (1549), Norder neye oog, Norder ney ogg (1550), Nie Norderoghe (1564), Ninoorderooghe (1589), Noorderny (um 1600) und Ny norderoghe (1651) auf Karten und Vertoonungen verzeichnet. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1500, als der östlich verbliebene Teil der Insel Buise Norderoog 1515 in mittelniederdeutscher Sprache Norder neye Oog genannt wurde. Der Namensbestandteil Oog fiel bereits im späten 16. Jahrhundert weg. Vom Ursprung her bedeutet der Name der Insel auf ostfriesisch neue Norder Insel (Nordens neue Insel). Das Norder bezieht sich dabei auf das Norderland, einen Landstrich um die Stadt Norden, vor dessen Küste die Insel liegt. Das -ney ist die ältere Schreibweise des ostfriesischen neei, was soviel wie neu bedeutet. Im lokalen Niederdeutsch wird die Insel Nördernee ([nœədəˈneɛɪ]) genannt. 1797 – Das erste Deutsche Nordseebad Die ersten Seebäder an der Nord- und Ostseeküste wurden in der Mitte des 18. Jahrhunderts in England sowie in Frankreich und in Dänemark eingerichtet. Der englische Arzt Richard Russel hatte in seinen Publikationen über Meeresheilkunde und Thalassotherapie von 1750 erkannt, dass sich die nahezu pollen- und schadstofffreie Seeluft bei Erkrankungen der Atemwege heilsam auswirkt. Dieser Ansicht waren in Deutschland der Göttinger Professor Georg Christoph Lichtenberg und der Arzt Christoph Wilhelm Hufeland. Ein Antrag, eine private Seebadeanstalt einzurichten, der den Ständen Ostfrieslands und dem damaligen Inselvogt Johann-Gerhard Feldhausen am 17. Mai 1794 vorgelegt wurde, brachte ein für die Zukunft der Insel richtungsweisendes Ergebnis: „Da man sich allerseits überzeugt hält, dass ein Seebad bei verschiedenen Krankheiten sehr vielen Nutzen leistet, auch selbst hiesige Eiländer den wohltätigen Einfluss der Seebäder auf die Gesundheit bereits aus der Erfahrung kennen gelernt hatten, da ferner nach Anlegung eines Seebades die kostbaren Reisen nach ausländischen Bädern erübrigt sein können und endlich der Kostenaufwand in Absicht des Ganzen von geringer Erheblichkeit ist, sodann auch in der Folge die Anstalt sich selbst erhalten kann, so sind sämtliche Stände für die Veranstaltung eines Seebades.“ – Ergebnis der Ständekonferenz vom 17. Mai 1794 Der Vorsitzende der Ostfriesischen Stände war zu dieser Zeit Edzard Mauritz Freiherr von Inn- und Knyphausen auf Lütetsburg. Er setzte sich stark für diese Idee ein und investierte auf Norderney. Die Ständeversammlung konnte sich dabei auf das Gutachten des obersten Medizinalbeamten Landphysikus Friedrich-Wilhelm von Halem, einem Schüler von Professor Lichtenberg Das Ergebnis der am 20. Juli 1797 durchgeführten Wasserkontrolle lautete: Das Wasser, helle und klar, wie gutes Brunnenwasser, dabei von salzig-bitterem Geschmack. Daraufhin konnte am 3. Oktober 1797 die erste Seebadeanstalt auf einer Ostfriesischen Insel eröffnet werden, nachdem der Beschluss der Stände, eine Nordseebadeanstalt zu errichten, von Friedrich dem Großen von Preußen genehmigt worden war. Am 7. Juli 1783, bereits 14 Jahre vorher, war ein ähnlicher Antrag des Juister Inselpastors Gerhard Christoph Otto Janus gescheitert, auf der Nachbarinsel Juist ein Seebad einzurichten. Das Seebad wurde nach dem Vorbild der englischen Seebäder und des Ostseebades Heiligenbad (Heiligendamm), das seit 1794 die erste deutsche Badeanstalt war, eröffnet. 19. Jahrhundert 1793 lebten etwa 500 Menschen in 106 Häusern auf Norderney, die die Veränderungen auf der Insel zunächst skeptisch aufnahmen, denn ihre bisherige Haupteinnahmequelle bestand aus dem Fischfang. Als das Seebad am 1. Mai 1800 offiziell eröffnet wurde, besuchten 250 Kurgäste die Insel, die aufgrund fehlender Unterkünfte zum Teil in mitgebrachten Zelten hausten. Während der französischen Besatzung von 1806 bis 1813 kam der Bäderbetrieb zum Erliegen. Auf dem Wiener Kongress wurde 1815 Ostfriesland dem Königreich Hannover zugesprochen. Bald wurde der geregelte Badebetrieb auf Norderney wieder aufgenommen. Ein erstes Warmbadehaus wurde errichtet und die meisten Gebäude der Insel renoviert oder erweitert. In dieser Zeit wurde auch schon mit der Einrichtung des ersten Kurparks der Insel begonnen. Der Bäderbetrieb entwickelte sich zu einer lukrativen Einnahmequelle, denn die Zimmer der eigenen Wohnhäuser konnten an die Badegäste vermietet werden. Heute sind die entsprechenden Anbauten an vielen Häusern im Stadtkern anhand der Veranden zu erkennen. Die Einwohner- und die Gästezahlen wuchsen sprunghaft an, 1860 gab es schon doppelt so viele Häuser mit rund 1200 Bewohnern und Herbergen für über 2600 Badegäste (1865). Männer und Frauen wurden getrennt voneinander mit Badekarren zu zwei verschiedenen Strandabschnitten gefahren. Dort nahmen sie liegend oder kniend ein Bad im Meer. Noch immer existiert der Herrenpfad und der Damenpfad. Der Physikus Friedrich-Wilhelm von Halem beschrieb den angemessenen Abstand zwischen Damen- und Herrenbad: „Am Strande der Badegegend sind in gehöriger Entfernung zwei Stangen aufgerichtet, in deren Zwischenräumen sich niemand baden darf und woselbst die Buden für die Badekutschen stehen. Außer der Linie derselben nach Süden hin baden sich die Frauenzimmer, und der nach Norden die Mannspersonen. Diese Einrichtung ist des Abstands wegen erforderlich und wird jeder honette Badegast sich Beobachtung derselben zu bescheiden wissen“ – Friedrich-Wilhelm von Halem: Beschreibung des Badebetriebs auf Norderney Schnell galt Norderney als das vornehmste der deutschen Seebäder und bereits 1819 gehörte die Insel als königlich-hannoversches Seebad zu den bekanntesten europäischen Bädern. Vor allem König Georg V. von Hannover trug dazu bei, indem er die Insel zusammen mit seiner Gemahlin Königin Marie mehrere Monate im Jahr zu seiner Sommerresidenz machte. Da dem Paar der Hofstaat folgte, wurden in den nächsten Jahren mehrere Gebäude errichtet, die bis heute den Stadtkern prägen. Das im Jahre 1800 errichtete Warmbadehaus aus Holz wurde durch einen Steinbau ersetzt. Das Große Logierhaus entstand 1837 mit einem Investitionsvolumen von 31.000 Reichstalern, vorgesehen als Kurhotel für die Unterbringung fürstlicher Personen in passender Weise und den König. Heute ist in diesem Gebäude das Kurhotel untergebracht. Das Conversationshaus entstand 1840 im klassizistischen Stil am Kurplatz im Zentrum der Stadt. Es gilt als einer der bedeutenden Profanbauten in Nordwestdeutschland. An das Königspaar erinnern die beiden Dünen Georgshöhe am Nordstrand und Marienhöhe am Weststrand. Daneben gehen viele der heute noch geläufigen Bezeichnungen der sich auf Norderney befindlichen restlichen Dünen, Flure und des sich südlich der Insel erstreckenden Wattenmeers auf die Hannoversche Grundsteuervermessung (1830) und die Preußische Grundsteuervermessung (1870) zurück. Neben der Errichtung der Prachtbauten wuchs das Stadtgebiet stark an. Im Jahre 1866 endete die hannoversche Regentschaft durch den Deutschen Krieg. Unter preußischer Herrschaft wurde Norderney zur Staatsdomäne, die der Finanzdirektion Hannover unterstellt war. Der Wandel vom kleinen Badeort zum Bad mit weltlichem Flair konnte dadurch weiter gefördert werden. Von 1869 an wurde das nun als Preußisches Staatsbad bezeichnete Norderneyer Seebad die Sommerresidenz der preußischen Königsfamilie. Nach preußischem Vorbild wurde 1870 ein Babauungsplan entwickelt, der den Inselort nachhaltig veränderte und vergrößerte. Die Babauung wurde parzellenweise bis zur Nordseite der Insel genehmigt. Dabei wurde der bis dahin existierende Dünenkamm eingeebnet und in Bauland umgewandelt. Durch finanzielle Hilfe des preußischen Wirtschaftsministeriums in Form von Bauprämien und Zuschüsse wurden den Insulanern Anreize geschaffen, Parzellen zu erwerben und darauf zu bauen, um in den Fremdenverkehr einzusteigen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Anreise nach Norderney noch recht langwierig. Kurgästen, die aus dem Rheinland anreisten, wurde noch 1832 die folgende Reiseroute vorgeschlagen: „Sie reisen am besten mit dem auf dem Rhein fahrenden Dampfschiff nach Rotterdam, von dort nach Amsterdam zu Lande; von Amsterdam fährt dreimal wöchentlich ein Dampfer über die Zuidersee nach Harlingen, von wo man dreimal täglich durch Wagen oder Zugschiffe nach Groningen oder Delfzijl gelangen kann. Von hier fahren täglich Schiffe nach Emden, von da kommt man mit dem Wagen nach Norden und Norddeich“ – Beschreibung der Reiseroute nach Norderney im Jahre 1832 Noch bis in die Mitte der 1850er Jahre mussten die meist aus Bremen kommenden Schiffe in der Norderneyer Reede im Südwesten der Insel festmachen. Die Fahrgäste wurden mit Pferdekarren durch das seichte Wasser bis auf die Insel gefahren. Die erste tidenunabhängige Dampfschiffverbindung mit dem Dampfer Stadt Norden wurde im Jahre 1872 eingerichtet und ab 1889 die Bahnstrecke von Emden nach Norddeich ausgebaut. Damit war eine Schienenverbindung von der Nordseeküste bis nach Münster geschaffen. Am 1. Juni 1886 wurde das auf Initiative des Geheimen Medicinalrates Friedrich Wilhelm Beneke aus Marburg errichtete Kinderkrankenhaus Seehospiz Kaiserin Friedrich vom Verein für Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten eröffnet. Es bestand bereits seit dem 1. Juni 1882 provisorisch und war die erste Einrichtung dieser Art. → Hauptartikel: Inselinternat Norderney Das Seehospiz wurde im Jahre 1888 von den Preußen zum Nationalhospiz für Kinder und Soldaten ausgebaut. Es besteht noch in Form einer Kinderkurklinik, in der Atemwegs- und Hauterkrankungen behandelt werden. 20. Jahrhundert bis heute Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Norderney zum Seebad mit Weltruhm[25] und es besuchten jährlich 40.000 Badegäste die Insel, wobei der Inselort nur rund 4000 Einwohner hatte. Es entstanden Häuser im Stil der Bäderarchitektur und der Gründerzeit und Prachtstraßen wie die Kaiserstraße[25]. Ab dem Jahr 1900 residierte der spätere Reichskanzler Bernhard Fürst von Bülow im Sommer in der Villa Fresena (heute Hotelvilla Belvedere), einer im Tudorstil 1869/1870 erbauten Villa am Weststrand und empfing dort am 18. Juni 1906 Kaiser Wilhelm II.. Von 1906 bis 1914 wohnte von Bülow auch in der Villa Edda (heute Hotel Meeresburg) nebenan. Der Badebetrieb kam mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum Erliegen und die Insel wurde zu einer Seefestung ausgebaut. Doch gab es zu Beginn des Krieges, im Gegensatz zu anderen Ostfriesischen Inseln, noch keine Inselbahn. Für den Bau der militärischen Anlagen mussten jedoch große Mengen an Baumaterial in die Dünen transportiert werden. Deshalb entschied sich die Kaiserliche Marineleitung 1915 zum Bau einer Inselbahn, deren Gleise in Normalspur Richtung Insel-Osten verlegt wurden, um das Bahnmaterial und die Fahrzeuge der Preußischen Staatsbahn nutzen zu können. Den schnellen Wiederaufbau der touristischen Infrastruktur nach dem Ersten Weltkrieg verdankt Norderney dem damaligen Bürgermeister Jann Berghaus. Zunächst war er Rektor an der Volksschule auf Norderney. Nachdem er 1908 vergeblich für die Wahl als Landtagsabgeordneter im preußischen Landtag im Wahlkreis Leer-Weener kandidiert hatte, blieb er weiter auf Norderney. Seine politische Karriere begann 1910. Er wurde in den Norderneyer Gemeindeausschuss gewählt und nach dem Kriegsende 1918 zum Bürgermeister der Insel ernannt. Berghaus gelang es, die Kriegsfolgen zu mildern und Norderney mit der durch Preußen gewährten finanziellen Inselhilfe wieder zu einem der führenden Seebäder zu machen. Dies wurde durch die von ihm betriebene Pachtung des Seebades seitens der Gemeinde erreicht. 1926 wurde der seit 1895 am Weststrand befindliche Seesteg wegen baulicher Mängel demontiert. Dafür wurde Ende der 1920er Jahre das erste Meerwasser-Wellen-Hallenschwimmbad errichtet, damals das einzige in Europa. Zu Beginn der 1930er Jahre war Norderney einer der Orte des freiwirtschaftlichen Geldexperiments namens Wära. Die Initiatoren dieses Experiments auf der Insel waren der damalige Norderneyer Badearzt Dr. Nordwall und der auf Norderney lebende Künstler Hans Trimborn. Die Insel Föhr (nordfriesisch Feer, dänisch Før) gehört zu den Nordfriesischen Inseln und zum Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Föhr ist die größte und bevölkerungsreichste deutsche Insel ohne Landverbindung. Der Name Föhr und das friesische Pendant Feer sind vielfältig interpretiert worden. Die aktuelle etymologische Forschung geht davon aus, dass der Name Föhr einen maritimen Hintergrund hat. Eine weitere Deutung bezieht sich auf friesisch feer „unfruchtbar“. Geografie Föhr liegt südöstlich von Sylt, östlich von Amrum und nördlich der Halligen. Sie ist die fünftgrößte deutsche Insel und zweitgrößte deutsche Nordseeinsel. Unter den deutschen Inseln ohne Straßen- oder Bahnverbindung zum Festland ist Föhr die flächenmäßig größte Insel mit der höchsten Bevölkerungszahl. Föhr wird „die grüne Insel“ genannt, da sie durch ihre Lage im Windschatten von Amrum und Sylt vor den stürmischen Einflüssen der Nordsee relativ geschützt ist und sich daher die Vegetation gut entwickeln kann. Sie ist in Nord-Süd-Richtung bis zu 8,5 Kilometer breit und in Ost-West-Richtung 12,5 Kilometer lang und hat eine Fläche von 82,82 Quadratkilometern. Der Norden der Insel besteht aus Marschland, im Süden Föhrs befindet sich die höher gelegene Geest. Die höchste Erhebung liegt 13,2 Meter über Normalnull auf dem Geestrücken zwischen Nieblum und Midlum. Die Geest macht etwa zwei Fünftel der Gesamtfläche aus. Die meisten Ortschaften liegen dort. In der Marsch befinden sich zahlreiche Aussiedlerhöfe. Bis zur ersten Groten Mandränke 1362 war Föhr noch keine Insel, sondern Teil des Festlands. Mit der Nordsee war es durch tiefe Ströme verbunden. Südlich von Föhr verläuft heute die Norderaue; das Amrumtief liegt westlich, die Föhrer Ley östlich Föhrs. Föhr ist, wie auch die benachbarten Inseln, ein beliebtes Urlaubsziel. Vom Fährhafen Wyk zieht sich am Südrand bis etwa zur Mitte der Westküste ein 15 Kilometer langer Sandstrand. Nördlich und nordwestlich der Insel befindet sich die Schutzzone I des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Föhr gehört zum Kreis Nordfriesland und hat 8.248 Einwohner (Stand: 1. März 2017). Im Südosten der Insel liegt als einzige Stadt der Hauptort Wyk (Fering: bi a Wik), der ein staatlich anerkanntes Nordseeheilbad ist. Die 16 Inseldörfer verteilen sich auf elf Gemeinden. Wyk und alle Föhrer Gemeinden gehören zum Amt Föhr-Amrum. Gemeinde friesisch Fläche km² Bevölkerung 31. Dez. 2017 Lage Ortsteile (eingemeindet) Alkersum Aalkersem 9,07 392 zentral Borgsum Borigsem 5,51 350 Südwest Dunsum Dunsem 2,72 72 Nordwest Groß-Dunsum, Klein-Dunsum Midlum Madlem 8,50 443 Nord Nordseebad Nieblum Njiblem 7,86 582 Süd Goting (Guating) (1970), Greveling Oevenum Ööwnem 10,90 439 Nordost Oldsum Olersem 13,30 507 Nord Toftum (Taftem) (1970), Klintum (Klantem) Süderende Söleraanj 2,59 182 West 1864 aus Oldsum ausgegliedert Nordseebad Utersum Ödersem 5,26 407 West Hedehusum (Hedehüsem) (1970) Witsum Wiigsem 1,59 49 Südwest Wrixum Wraksem 7,55 643 Ost Wyk auf Föhr Wik 8,00 4174 Südost Boldixum (Bualigsem) (1924), Südstrand Föhr (Insel) Feer 82,82 8248 Klima Auf Föhr herrscht Seeklima. Die Durchschnittstemperaturen betragen im August zwischen 14 und 19 °C, im Januar und Februar zwischen −1 und 3 °C. Föhr hat rund 4,6 Sonnenstunden pro Tag. Monatlich gibt es im Mittel zehn Regentage. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei etwa 800 Millimetern. Auf Föhr herrscht aufgrund der salzhaltigen Luft und der relativ starken Winde Reizklima. Geschichte Bis zum Mittelalter Die höhergelegenen Geestkerne der nordfriesischen Inseln inmitten weiter Marschflächen lockten Menschen an, als zu Beginn der Jungsteinzeit der Wasserspiegel der Nordsee stieg. Auch auf Föhr zeugen Steingräber und zahlreiche Kleinfunde davon. In Wyk gibt es Besiedlungsspuren aus dem zweiten bis fünften Jahrhundert nach Christus. Als die Friesen im 7. Jahrhundert das heutige Nordfriesland besiedelten, befanden sich archäologischen Funden zufolge ihre ersten Niederlassungen auf Föhr. Die Insel hatte eine nordische Bevölkerung, erlebte durch die zuziehenden Friesen nun aber einen schnellen Bevölkerungszuwachs. Die recht große Anzahl skandinavischer Schmuckteile in Gräbern verraten, dass gleichzeitig enge Beziehungen zu Nordeuropa bestanden. Aus der Wikingerzeit sind mehrere Kreiswälle, darunter die sogenannte Lembecksburg, erhalten. Das 1231 verfasste Erdbuch des dänischen Königs Waldemar berichtet von zwei Föhrer Harden, Westerharde, zu der Westerland Föhr und Amrum gehörten, und Osterland Föhr. 1368 wechselte die Westerharde unter dem Ritter Klaus Lembeck, Amtmann von Ripen, zu den Holsteiner Grafen über. Im Januar 1400 ergab sich die Harde Königin Margarethe I. und blieb beim Amt Ripen. Bis 1864 war die Westerharde Teil der königlichen Enklaven und dem Königreich Dänemark direkt unterstellt, während Osterland Föhr mit Wyk zum Herzogtum Schleswig gehörte, seit es in den 1420er Jahren vom König abgefallen war. Gemeinsam mit der Wiedingharde, der Bökingharde, Strand und Sylt schloss Osterlandföhr 1426 mit Herzog Heinrich IV. von Schleswig die Siebenhardenbeliebung, die besagte, dass sie ihre Rechtsautonomie behalten durften. Das Marschland im Norden der Insel wurde 1523 als 22 Hektar großer Föhrer Marschkoog eingedeicht. Föhr seit der Reformation Von 1526 an wurde die Reformation evangelisch-lutherischer Konfession auf Föhr eingeführt, die 1530 abgeschlossen war. Mit dem Walfang brach für Föhr ein „goldenes“ Zeitalter an. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden die holländischen und englischen Grönlandfahrer meistens mit Inselfriesen bemannt. Auf Föhr entstanden mehrere private Seefahrerschulen, in denen Pastoren und ehemalige Commandeure für geringe Gebühren im Winterhalbjahr Unterricht gaben. Ende des 18. Jahrhunderts lebten 1000 Seefahrer, darunter 150 Schiffsführer, auf der Insel. Noch heute sind kostbar ausgestattete Häuser der Commandeure in Nieblum und Süderende zu sehen. Die sogenannten „sprechenden Grabsteine“ auf den Friedhöfen der drei ältesten Föhrer Kirchen berichten ihre Lebensgeschichten. Doch mit dem Rückgang der Walbestände fuhren, wie überall in der Region, immer weniger Männer zur See. Die Bevölkerung wandte sich wieder der Landwirtschaft zu. Der Ort Wyk wurde im Jahr 1706 aus der Harde Osterlandföhr herausgelöst und erhielt den Status eines Fleckens. Ab 1842, als der dänische König Christian VIII. den Sommer auf Föhr verbrachte, kam die Insel als Kurort in Mode. So besuchte auf Einladung des Königs 1844 Hans Christian Andersen Wyk. Im Sommer 1862 war der Pianist und Komponist Anton Rubinstein auf Föhr, „um ein neues, größeres Werk zu vollenden.“ Ebenso weilte der dänische König Friedrich VII. zu dieser Zeit auf der Insel. Während des Deutsch-Dänischen Krieges 1864 war der dänische Seeoffizier Otto Christian Hammer in Wyk Befehlshaber einer dänischen Flottille auf den Nordfriesischen Inseln. Es gelang ihm zunächst erfolgreich, überlegene preußisch-österreichische Marineverbände abzuwehren.[14] Im Laufe des Krieges wurde er jedoch in Wyk von dem preußischen Leutnant Ernst von Prittwitz und Gaffron gefangen genommen, dem Wyk auf Föhr daraufhin die Ehrenbürgerwürde verlieh. 1867 wurden nach der Auflösung der Harden die Ämter Westerlandföhr und Osterlandföhr gebildet. Bei der Volksabstimmung in Schleswig im Jahr 1920 stimmten die drei Gemeinden Goting, Utersum und Hedehusum auf Westerland Föhr als einzige Gemeinden in der sogenannten Zone II mehrheitlich für einen Wechsel zum Staatsgebiet von Dänemark. Jedoch sprach sich in der Zone II insgesamt eine deutliche Mehrheit für den Verbleib bei Deutschland aus. Da die drei Gemeinden nicht direkt an der Grenze zu Dänemark lagen, blieben sie bei Deutschland. 1970 wurden die Ämter Wester- und Osterlandföhr zum Amt Föhr-Land vereinigt. Zum 1. Januar 2007 wurde das Amt Föhr-Land mit der Stadt Wyk auf Föhr und dem Amt Amrum zum Amt Föhr-Amrum vereinigt. Sprache und Kultur Auf Föhr wird von etwa 2.000 Einwohnern, insbesondere der Dörfer in Westerland Föhr, ein Dialekt der nordfriesischen Sprache gesprochen. Dieser Dialekt wird nach dem Namen der Insel Fering genannt. Damit bilden die Fering-Sprecher die größte Gruppe von Sprechern der nordfriesischen Sprache. Auf Osterland Föhr, besonders in Nieblum, wird seit dem 19. Jahrhundert eher Niederdeutsch, in Wyk nach Gründung der Stadt vor allem Niederdeutsch und heute Hochdeutsch gesprochen. Der ehemalige eigene Wyker Dialekt des Nordfriesischen, das Wyker Friesisch, ist ausgestorben. Darüber hinaus gibt es auf Föhr auch eine Dänisch sprechende Minderheit. Die Friesentracht wird von vielen Frauen, besonders in Westerland Föhr, zu besonderen Anlässen getragen. Auf Föhr werden verschiedene Volksbräuche gepflegt wie das Biikebrennen am 21. Februar und das Tamsen (auch Thamsen, nach dem Apostel Thomas), bei dem an jedem 21. Dezember junge Leute im Scherz Dinge verstecken, die sich drehen können. In der Weihnachtszeit gibt es, wie auf anderen nordfriesischen Inseln auch, einen speziellen Weihnachtsbaum, Kenkenbuum genannt. Am Silvesterabend gehen verkleidete Föhrer von Haus zu Haus. Auf Fering heißt dieser Brauch ütj tu kenknin, in Wyk Rummelrotje (siehe auch: Hulken). In den Jahrhunderten, als viele Föhrer Männer Walfänger waren, verbrachten sie den Winter auf Föhr. Die ledigen Seefahrer trafen sich dann am Nachmittag im Halbdunkeln, auf Fering: Hualewjonken. Heute ist das Hualewjonken ein gemütliches Beisammensein Gleichgesinnter. Mehrere Schriftsteller schrieben auf Fering, etwa die Wykerin Stine Andresen (1849–1927), deren Lyrik oft auf Föhr bezogen ist. Die Föhrerin Ellin Nickelsen schrieb in den 1980er Jahren die Erzählung Jonk Bradlep (deutsch: „Dunkle Hochzeit“). Die beiden Föhrer Museen haben kulturelle Schwerpunkte (siehe Sehenswürdigkeiten). Die international erfolgreiche Musikband Stanfour hat auf der Insel Föhr ihren Ursprung und unterhält dort ein eigenes Studio. Die Föhrer Folkband Kalüün wurde für ihre Lieder mit Preisen ausgezeichnet. Wirtschaft Föhr ist vor allem vom Tourismus abhängig. Seit 2010 wirbt Föhr für sich mit dem Slogan: Friesische Karibik. Das Beherbergungsgewerbe wird durch zahlreiche Gewerbebetriebe mit Dienstleistungsfunktion wie Fahrradverleihstationen und Käsereien ergänzt. Daneben gibt es dort zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe, die teilweise ebenfalls Unterkünfte bieten. Diese Diversifizierung wird durch Mittel aus dem ELER-Programm gefördert. Auf der Insel sind zahlreiche Handwerks- und Einzelhandelsbetriebe angesiedelt; im Wyker Hafen haben sechs Miesmuschelfischerboote und drei Krabbenkutter ihren Heimathafen. Verkehr Vom Fährhafen Wyk aus verkehren mehrmals am Tag unabhängig von der Tide Fähren zum Festlandhafen Dagebüll und nach Wittdün auf der Nachbarinsel Amrum. Betreiber der Fährlinie ist die Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum GmbH (W.D.R.) mit Sitz in Wyk auf Föhr. Während der Sommersaison werden Ausflugsfahrten zu den Halligen Langeneß und Hooge sowie zur Insel Sylt (Hafen Hörnum) angeboten. Von Wyk aus bestehen Busverbindungen als Ringlinie mit oder gegen den Uhrzeigersinn in alle Dörfer der Insel Föhr. Die Insel ist über den Verkehrslandeplatz Wyk per Flugzeug zu erreichen. Von diesem Flugplatz aus starten wetterabhängig täglich mehrere Rundflüge über das Wattenmeer, die Nachbarinseln und das nordfriesische Festland. Sehenswürdigkeiten Kirchen Auf der Insel befinden sich drei mittelalterliche, seit der Reformation evangelische Kirchen aus dem 12. und 13. Jahrhundert – in Wyk-Boldixum die Kirche St. Nicolai, in Nieblum die Kirche St. Johannis und in Süderende die Kirche St. Laurentii. Auf den dazugehörigen Friedhöfen finden sich die sogenannten Sprechenden Grabsteine, die ganze Lebensgeschichten erzählen und teilweise bebildert sind. Archäologie Die Monklembergen mehrere Hügelgräber nordwestlich von Wyk zeugen von einer Besiedelung der Insel während der Bronzezeit. Heute lassen sich noch 17 dieser alten Grabmonumente besichtigen; sie liegen vor allem im Südwesten der Insel. Bei Borgsum befindet sich zudem die Lembecksburg, ein Ringwall aus der Zeit der Völkerwanderung mit 95 Metern Durchmesser und acht Metern Ringhöhe. Der Sage nach soll hier im Mittelalter der Ritter Klaus Lembeck als Statthalter des dänischen Königs residiert haben. Museen In Wyk liegt das Friesenmuseum (eigentlich Dr.-Carl-Häberlin-Museum), das sich der Wahrung und Vermittlung friesischer Kulturgeschichte widmet, es wurde 1908 eröffnet. In Alkersum befindet sich das 2009 eröffnete Museum Kunst der Westküste, das in wechselnden Ausstellungen internationale klassische und zeitgenössische Kunst zum Thema „Meer und Küste“ präsentiert. Ein privates Heimatmuseum in Oevenum widmete sich von 1993 bis zur Schließung 2011 der Geschichte der Landwirtschaft und dem Leben auf der Insel. Die Sammlung ist jedoch erhalten und wurde in den Bestand des Friesenmuseums überführt. Windmühlen Auf Föhr befinden sich des Weiteren fünf Windmühlen, davon zwei in Wyk (die Galerieholländerwindmühle Venti Amica von 1879 im Stadtgebiet und eine Bockwindmühle von der Hallig Langeneß im Außenbereich des Friesenmuseums), dazu jeweils eine in Wrixum (Osterwindmühle, achtkantiger Erdholländer, 1850–1960 in Betrieb), Borgsum (Borigsem, achtkantiger Galerieholländer von 1992 nach Brand des Vorgängerbaus) und Oldsum (achtkantiger Galerieholländer von 1901). Bis auf die Bockwindmühle und die Mühle in Wrixum (Museum und Restaurant) befinden sich die Mühlen in Privatbesitz. Vogelkojen Sechs Vogelkojen findet man in der Marsch im Norden der Insel. Zu ihnen zählen die neue sowie die alte Oevenumer Vogelkoje, die zu Midlum gehörende Ackerumer Vogelkoje, die Borgsumer, die Oldsumer und die Boldixumer Vogelkoje. Letztere kann man besichtigen. Wattenmeer Auch das gesamte Wattenmeer (als Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer seit 2009 UNESCO-Weltnaturerbe) gilt als Sehenswürdigkeit. Vor allem das Vorland nördlich des Inseldeiches, aber auch die übrigen Wattflächen bieten Rast- und Futterplätze für viele Arten von Seevögeln. So findet man dort zahlreiche Austernfischer, Eiderenten und Brandgänse. Während des Vogelzuges fallen außerdem große Schwärme von Zugvögeln auf Föhr und den umliegenden Inseln ein. Gelegentlich, insbesondere nach schweren Winterstürmen, können Seehunde am Strand angetroffen werden. Der Südstrand der Insel zwischen Wyk und Utersum ist ein beliebter Badestrand. Von den Fremdenverkehrsämtern werden geführte Wattwanderungen, zum Beispiel zur Nachbarinsel Amrum, angeboten. Wyk auf Föhr Als weitere Wyker Sehenswürdigkeiten gelten der Glockenturm (erbaut 1886) sowie die Seepromenade Sandwall. Langeneß [laŋəˈnɛs] (dänisch Langenæs, nordfriesisch Nees) ist eine Hallig im Bereich der Nordfriesischen Inseln vor der schleswig-holsteinischen Nordseeküste zwischen den großen Prielen Norderaue und Süderaue. Zusammen mit der östlich angrenzenden Hallig Oland bildet Langeneß die gleichnamige Gemeinde Langeneß. Beide Halligen sind über eine Schienenverbindung (Halligbahn Dagebüll–Oland–Langeneß) miteinander und dem Festland verbunden. Geschichte Vor der Burchardiflut von 1634 bildete Langeneß zusammen mit der Hallig Oland und weiteren Landmassen die Hallig Alt-Langeneß. Im Jahr 1802 bestand das heutige Langeneß noch aus drei einzelnen Halligen: Langeneß (Osten), Butwehl (Südosten) und Nordmarsch (Westen), die bis zum Jahr 1869 durch Dammbauten, Lahnungen und natürlichen Anwuchs zusammenwuchsen. Der ursprüngliche Name der zusammengewachsenen Insel lautete Nordmarsch-Langeneß. Butwehl ist möglicherweise die in Waldemars Erdbuch erwähnte Insel Hwäler. Langeneß wurde über die Jahrhunderte kleiner. Vor der Flut von 1825 wurden noch 70 Häuser und 187 Einwohner gezählt. 1850 standen auf 14 Warften 50 Häuser, 1905/06 30 Häuser. 1873 war die Hallig 1179 ha groß. Nach der Vermessung von 1882 waren es nur noch 1025 ha. Heute ist Langeneß mit einer Länge von etwa 10 km, einer Breite von bis zu 1400 m und einer Gesamtgröße von 956 ha die größte der Halligen.