Karin Branzell und Helge Roswaenge in der Oper „Fürst Igor“ von Alexander Borodin.
Erstaufführung in der Staatsoper Unter den Linden. Inszenierung: Prof. Franz Ludwig Hörth, musikalische Leitung: Leo Blech.
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September 1891 in Stockholm; † 15. Dezember 1974 in Altadena, Kalifornien, USA) war eine schwedische Opernsängerin (Mezzosopran). Leben Zunächst war Karin Maria Branzell (so ihr vollständiger Geburtsname) Organistin in Stockholm, bevor sie sich als Sängerin ausbilden ließ. Ihre Lehrer waren unter anderen Thekla Hofer in Stockholm, Louis Bachner in München und Enrico Rosati in New York. Ihr Gesangsdebüt gab Karin Branzell 1912 als Mitglied der Königlichen Oper Stockholm in der Oper Izëyl von Eugen d’Albert (als Prinz Sarvilaka). Im Jahr 1918 wechselte sie von Stockholm nach Berlin, wo sie bis 1933 an der Staatsoper engagiert war und als Fricka in der Walküre von Richard Wagner ihren ersten Auftritt hatte. 1930 und 1931 wurde die Sängerin zu den Richard-Wagner-Festspielen in Bayreuth eingeladen. Schon 1926 gastierte sie am Teatro Colón in Buenos Aires, wohin sie 1934 und 1938 wieder eingeladen wurde. Gastspiele an unzähligen Opernhäusern in Europa und Amerika folgten. 1935 sowie 1937/1938 sang Karin Branzell an der Covent Garden Opera in London, 1941 an der San Francisco Opera. Aufgrund ihres überragenden Erfolges wurde sie 1936 zur schwedischen Hofsängerin ernannt. Schon während ihrer Berliner Zeit ging Karin Branzell ein kontinuierliches Engagement an der Metropolitan Opera in New York ein. Auch hier begann ihre Karriere als Fricka (1924). Sie hielt der Met bis 1942 die Treue, sang dort nochmals 1944 und schließlich in der Saison 1950/51, zum Abschluss ihrer Opernkarriere. Insgesamt absolvierte sie mit dem Ensemble der Metropolitan Opera (inklusive der Tourneen) nicht weniger als 412 Vorstellungen in 21 Rollen. Von 1946 bis 1950 gab die schwedische Sängerin an der Juilliard School, von 1952 bis 1958 an der Adelphi School of Music (beide New York) Gesangsunterricht. Gelegentlich trat sie noch in Konzerten auf. Ihre Stimme ist durch zahlreiche Schallplattenaufnahmen, die zum Teil noch heute als CD oder MP3-Download erhältlich sind, überliefert. Karin Branzell war mit dem schwedischen Maler Einar Eduardsen verheiratet, der 1929 starb. Später heiratete sie wohl erneut, denn sie hieß außerhalb des Konzertbetriebs Branzell-Reinshagen. Partien (Auswahl) Staatsoper Berlin Die Walküre (Richard Wagner): Fricka Frau ohne Schatten (Richard Strauss): Amme (Uraufführung 1920 unter dem Komponisten) Der Troubadour (Giuseppe Verdi): Azucena La Gioconda (Amilcare Ponchielli): Laura Der Prophet (Giacomo Meyerbeer): Fidès Samson und Dalila (Camille Saint-Saëns): Dalila Metropolitan Opera New York Salome (Richard Strauss): Herodias Samson und Dalila (Camille Saint-Saëns): Dalila Aida (Giuseppe Verdi): Amneris Schwanda, der Dudelsackpfeifer (Jaromír Weinberger): Königin Der Ring des Nibelungen (Richard Wagner): Erda Lohengrin (Richard Wagner): Ortrud Götterdämmerung (Richard Wagner): Waltraute Die Meistersinger von Nürnberg (Richard Wagner): Magdalene Tannhäuser (Richard Wagner): Venus Jenufa (Leoš Janáček): Küsterin Elektra (Richard Strauss): Klytämnestra Teatro Colón Buenos Aires Götterdämmerung (Richard Wagner): Erste Norn Das Rheingold (Richard Wagner): Fricka Die verkaufte Braut (Bedřich Smetana): Agnes Der Rosenkavalier (Richard Strauss): Annina Covent Garden Opera London Fürst Igor (Alexander Borodin): Konchakovna Tristan und Isolde (Richard Wagner): Brangäne Richard Wagner-Festspiele Bayreuth Der Ring des Nibelungen (Richard Wagner): Fricka und Waltraute Diskografie (Auswahl) Four Famous Contraltos Of The Past (Emmi Leisner, Sigrid Onegin, Karin Branzell, Rosette Anday), CD, Preiser/Naxos, Wien 1993 Lebendige Vergangenheit – Karin Branzell. CD. Preiser/Naxos, Wien 1997 Lebendige Vergangenheit – Karin Branzell, Vol. 2. CD. Preiser/Naxos, Wien 1997 Wagner: Scenes & Arias (1925–1943), Mit Karin Branzell und anderen, CD, Deutsche Grammophon Centenary Collection 1998 Verdissimo II – Great Singers for Verdi, Vol. 1, Mit Gina Cigna, Seila Kurz, Karin Branzell, Frances Alda, Elvira de Hidalgo, 2 CDs, History 2001 Wagner’s Die Walküre (Metropolitan Opera New York 1940). Dirigent Erich Leinsdorf, 3 CDs, Guild (Musikwelt Tonträger e.Kfr.) 2002 Tristan und Isolde (Metropolitan Opera New York 1935). Dirigent Artur Bodanzky, 3 CDs, Westhill Radio Archive 2004 Karin Branzell & Martin Oehmann 1924-29, CD, Hamburger Archiv für Gesangskunst, Hamburg 2004 Helge Rosvaenge, auch Roswaenge bzw. Rosvænge, geboren als Helge Anton Rosenvinge Hansen (* 29. August 1897 in Kopenhagen; † 19. Juni 1972 in München) war ein dänischer Opernsänger (Tenor). Leben Nach einem Studium an der Technischen Hochschule in Kopenhagen und Ingenieur-Diplom der Chemie sowie privatem Gesangsunterricht bei einem ehemaligen Schüler von Jean de Reszke hatte Helge Rosvaenge 1921 sein Debüt in Neustrelitz als Don José in der Oper Carmen. Nach Zwischenstationen in Altenburg (Thüringen), Basel und Köln ging er 1929 an die Staatsoper Berlin als Nachfolger u. a. von Richard Tauber und 1930 an die Wiener Staatsoper, der er bis 1957 angehörte. Bald darauf sang er ebenso in den anderen großen Opernhäusern Europas und natürlich auch bei den großen Festivals, ab 1932 bei den Salzburger Festspielen. Schwerpunkt seines Repertoires bildeten dabei die großen Mozart-Rollen sowie die entsprechenden Partien des italienischen und französischen Faches. Insgesamt aber war sein Rollenspektrum äußerst vielseitig, er hat über 100 Partien gesungen, auch Operette und Oratorien. Rosvaenge war bekannt für seine äußerst flexible Stimme, mit der er sowohl lyrische (z. B. alle einschlägigen Mozart-Partien) als auch dramatische Rollen (insbesondere Verdi) ohne Probleme meisterte. Den Otello hat er offenbar nicht auf der Bühne gesungen, wohl aber auf Schallplatte eingespielt. Bis auf eine Ausnahme, den Parsifal (in Bayreuth), sang er nie Wagner in Bühnenaufführungen. Eine seiner Paraderollen war der Florestan in Ludwig van Beethovens Fidelio. In einschlägiger Fachliteratur reichen die Beschreibungen seiner Fähigkeiten von „ungemein brillante und sicher zentrierte Stimme“, „Körper und Kraft vom tiefen C mit gleißender Helligkeit zum hohen D (!)“ bis hin zu pauschalen Aussagen wie „bedeutendster Tenor im deutschsprachigen Raum“. Zusammen mit Maria Cebotari (Sopran) und Willi Domgraf-Fassbaender und Heinrich Schlusnus (beide Bariton) als Partner trat er in Berlin in italienischen Opern auf und garantierte Aufführungen von internationalem Format, u. a. Rigoletto und La traviata. Zu seiner aktiven Zeit hielt er mit durchschnittlich über 200 Vorstellungen pro Jahr einen Bühnenrekord für einen Solisten, der wohl auch noch heute gilt. 1933 trat er, trotz der Tatsache, dass er Ausländer war, in Graz der N. bei, wo er sich bereits 1934 für Propagandaveranstaltungen einspannen ließ. 1935 war er Gast bei G.s Hochzeit mit Emmy Sonnemann. Er trat auch später im Rahmen von ..-Kulturveranstaltungen auf, etwa bei Kameradschaftsabenden für Alte K. Gegenüber G. kündigte Rosvaenge 1938 an, eine „Oper im n. Sinn herauszubringen“, die auf Der Schwur von Alrekstad basieren sollte. Die Oper wurde unter dem Titel Königsballade mit Musik des Aachener Kapellmeisters Rudolf Wille 1939 an der Wiener Staatsoper uraufgeführt, konnte sich jedoch nur kurz auf dem Spielplan halten. In der Endphase des Zweiten Weltkrieges wurde er 1944 von H. auf die Gottbegnadeten-Liste der unentbehrlichen Künstler gesetzt, was ihn vor einem Kriegseinsatz bewahrte. Bei Kriegsende befand er sich in Berlin in seiner Villa am Wannsee, sein Haus wurde von den Russen besetzt. Nachdem diese feststellten, dass sie sich im Hause eines bekannten Künstlers befanden, musste er stundenlang für seine ungebetenen Gäste singen. Es wurde das längste Konzert seines Lebens. Als Däne wurde er unter dem Vorwand, nach Dänemark abgeschoben zu werden, von den Besatzern in das Lager Krasnogorsk nahe Moskau deportiert, von dort ging es nach einigen Monaten über Leningrad nach Helsinki und dann nach Stockholm. Als Kollaborateur mit N.-Deutschland fand er in seiner Heimat keinen Boden mehr für seine Kunst, er schrieb seine Biographie Lache Bajazzo. 1946 brach er nach Las Palmas auf, dort feierte er sein 25-jähriges Bühnenjubiläum mit dem Turiddu in der Cavalleria rusticana, er reiste weiter nach Vigo und kehrte zu seinem ursprünglichen Beruf zurück und entwickelte Schiffsanstrichfarben, die Algenbesatz verhindern sollten, sowie sein auf Kartoffelmehl basierendes HeRos-Brot. Seine Arbeit als Chemiker setzte er bis 1948 fort. Dann reiste er in die Schweiz und kehrte auf die Opernbühne zurück. In den folgenden Jahren waren Basel, Bern, Zürich, Luzern, Wien, Berlin und Salzburg wieder Stationen seiner Karriere. Das Ende seiner aktiven Zeit begann 1958 mit Herbert von Karajans neuer Doktrin, alle Opern nur noch in ihrer Original-Sprache aufzuführen. Rosvaenge, der alle Rollen (wie früher üblich) auf Deutsch sang, hätte alle Texte neu lernen müssen, so dass er sich langsam zurückzog. Zu triumphalen Erfolgen wurden von vier Stehplatzbesuchern (!) der Wiener Staatsoper organisierte Gala-Konzerte (1958–1961) im Großen Musikvereinssaal zu Wien. Eines davon (1959) ist auch als Mitschnitt bei Preiser Records erschienen. Es folgten noch Operetten-Tourneen, Fernsehauftritte und Lieder- und Arienabende (1963/64) in New York (Carnegie Hall etc.), aber auch Auftritte in Opernaufführungen, wie beispielsweise 1963 bei den Freilichtspielen Tecklenburg, wo er den Canio in Leoncavallos Bajazzo sang. 1962 veröffentlichte er ein weiteres Buch: Mach es besser mein Sohn. Noch wenige Wochen vor seinem Tod trat er am Münchner Gärtnerplatz-Theater in einer zeitgenössischen Oper in einer Episodenrolle auf. Schließlich war er bis zu seinem Tod als privater Gesangspädagoge in München tätig. Er blieb zeitlebens dänischer Staatsbürger, wurde aber 1946 aus dem Kraks Blå Bog gestrichen. Seine erste Ehefrau war die Opernsängerin Ilonka Holndonner. Rosvaenge starb 1972 im Alter von 74 Jahren. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Nordfriedhof in Glostrup. Im Jahr 1983 wurde in Wien-Donaustadt (22. Bezirk) die Rosvaengegasse nach ihm benannt. Filmografie 1932: Der Knalleffekt 1935: Verlieb dich nicht am Bodensee 1936: Martha (Letzte Rose) 1939: Salzburg, die Festspielstadt 1962: Die Banditen 1968: Die Landstreicher 1969: Walzertraum Werke Lache Bajazzo: Ernstes und Heiteres aus meinem Leben. Andermann, München und Wien 1953 Mach es besser mein Sohn: ein Tenor erzählt aus seinem Leben. Koehler & Amelang, Leipzig 1962 Leitfaden für Gesangsbeflissene: eine heitere Plauderei über ernste Dinge. Obpacher, München 1964 Schüler Kenneth Garrison Fürst Igor ist eine Oper in vier Akten mit einem Prolog von Alexander Porfirjewitsch Borodin. Der Komponist war auch sein eigener Librettist. Das Textbuch basiert auf dem mittelalterlichen Igorlied. Das Werk erlebte seine Uraufführung am 23. Oktoberjul. / 4. November 1890greg. in der Hofoper von Sankt Petersburg. Die Angaben zum Tag der Uraufführung sind in der Literatur nicht einheitlich, was darauf zurückzuführen sein dürfte, dass damals in Russland noch der julianische Kalender galt. Entstehung Als sich Alexander Borodin zur Komposition einer ersten eigenen Oper entschloss, spielte er mit dem Gedanken, das Drama Die Zarenbraut von Lew Mei zu vertonen. Diese Oper wurde dann erst knapp dreißig Jahre später von seinem Freund Nikolai Rimski-Korsakow komponiert (Die Zarenbraut). 1869 regte der Kunstkritiker und Historiker Wladimir Wassiljewitsch Stassow an, ein von ihm entworfenes Szenario nach dem mittelalterlichen Lied des Igor zu einer Oper auszubauen. Borodin war von der Vorlage so angetan, dass er sich gleich an die Arbeit machte. Er blieb aber nicht bei der Sache, sondern legte immer wieder größere Pausen ein, um Werke für den Konzertsaal zu komponieren. Hinderlich an der Arbeit waren auch seine Hauptberufe als Arzt und Chemieprofessor, die viel Zeit in Anspruch nahmen. Als Borodin am 15.jul. / 27. Februar 1887greg. an einem Gefäßleiden starb, waren 18 Jahre vergangen, und die Oper war immer noch nicht fertig. Dass wir sie heute dennoch hören können, ist Borodins Freund Nikolai Rimski-Korsakow und dessen Schüler Alexander Konstantinowitsch Glasunow zu verdanken. Sie vollendeten in zweijähriger Arbeit das Werk im Sinne des Verstorbenen. Orchester Piccoloflöte, 2 Flöten, 2 Oboen, Englischhorn, 2 Klarinetten, Bassklarinette, 2 Fagotte; 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba; Pauke, Schlagzeug, Klavier ad libitum, Harfe; Streicher. Bühnenmusik: 2 Kornette, 2 Althörner, 2 Tenorhörner, Baritonhorn, Tuba, kleine Trommel. Handlung Prolog Bild: Platz in Putiwl Die russische Grenzstadt Putiwl wird immer wieder von marodierenden Polowetzern aus der Steppe heimgesucht, worunter die Bevölkerung heftig zu leiden hat. Der regierende Fürst Igor will sich dies nicht länger bieten lassen und stellt mit seinem Sohn Wladimir ein Heer zusammen, das gegen die Polowetzer in den Kampf ziehen soll. Für die Dauer der Abwesenheit gibt er sein Land und seine junge Frau Jaroslawna, mit der er in zweiter Ehe verheiratet ist, in die Obhut des Fürsten Galizki, seines Schwagers. Erster Akt Bild: Am Hofe Galizkis Galizki hält sich nicht an den erteilten Auftrag. Am liebsten sähe er sich selbst als regierenden Fürsten. Mit seinen zahlreichen Kumpanen veranstaltet er Saufgelage zu Lasten der Staatskasse. Er bedrängt die Bauern und schändet die Frauen. Verwandlung – Bild: Gemach Jaroslawnas Jaroslawna ist betrübt, weil schon viele Wochen vergangen sind und sie immer noch nichts von ihrem Gatten gehört hat. Als sie von dem schändlichen Verhalten ihres Bruders erfährt und ihn deshalb zur Rede stellt, fordert dieser von ihr, zum Nachfolger Igors eingesetzt zu werden; aber Jaroslawna verweigert ihm diesen Wunsch. Endlich trifft eine Nachricht aus dem Feindesland ein. Sie enthält aber nicht die ersehnte frohe Botschaft; vielmehr wird der Fürstin mitgeteilt, die russischen Truppen seien von den Polowetzern vernichtend geschlagen worden, und Igor sei Gefangener. Zweiter Akt Bild: Feldlager Im Lager der Polowetzer lernt Kontschakowna, die Tochter des großen Khans, Igors Sohn Wladimir kennen und fühlt sich gleich zu ihm hingezogen. Auch Wladimir ist von der jungen Schönheit sehr angetan, sodass es nicht lange dauert, bis sich beide gegenseitig ihre Liebe gestehen und sich ewige Treue schwören. Der getaufte Polowetzer Owlur verhülfe Fürst Igor gerne zur Flucht, doch dieser schlägt das Angebot aus, weil er dem Khan versprochen hat, dass er nicht fliehen werde. Auch der Khan wäre bereit, Igor ziehen zu lassen, wenn er ihm verspräche, nie mehr gegen ihn zu Felde zu ziehen. Igor kann dies jedoch nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. Dritter Akt Bild: Grenzwall des Feldlagers Immer wieder kehren neue Polowetzer Truppen aus Putiwl mit gefangenen Russen, darunter auch Frauen und Kinder, ins heimische Feldlager zurück. Jetzt entschließt sich Igor, sein Versprechen zu brechen; denn die Sorge um das Elend in seiner Heimat wiegt stärker. Als Kontschakowna von dem Fluchtplan erfährt, fleht sie Wladimir an, sie mitzunehmen. Ihr Geliebter aber zaudert. Daraufhin läutet sie die Sturmglocken. In dem nun entstehenden Durcheinander gelingt Igor mit Hilfe Owlurs die Flucht. Wladimir aber muss zurückbleiben. Khan Kontschak zeigt sich edelmütig und befiehlt seinen Truppen, den russischen Fürsten nicht zu verfolgen. Seiner Tochter gestattet er, mit Wladimir die Ehe einzugehen. Vierter Akt Bild: In Putiwl Die Fürstin Jaroslawna klagt vor den zerstörten Mauern Putiwls ihr Leid und blickt traurig in die Ferne. Da sieht sie zwei Reiter nahen, in denen sie bald ihren Mann und dessen Retter Owlur erkennt. Erlöst fallen sich die beiden Gatten in die Arme. Das Volk strömt herbei und jubelt seinem Fürsten zu. Die Glocken der Stadt verkünden das freudige Ereignis. Musik In der Oper nehmen die Chöre und das Ballett einen breiten Raum ein. Letzteres hat seine bedeutendste Aufgabe am Ende des zweiten Aktes bei den berühmten Polowetzer Tänzen, die auch oft von Balletttruppen – losgelöst vom eigentlichen Werk – aufgeführt werden. In den Akten zwei und drei, die bei den Polowetzern handeln, ist die Musik stark orientalisch gefärbt, während in den übrigen Akten Anklänge an die russische Kirchenmusik nicht zu überhören sind. Verschiedenes Eine deutsche Textübertragung besorgte Heinrich Möller. Alexander Porfirjewitsch Borodin (russisch Алекса́ндр Порфи́рьевич Бороди́н, Transliteration Aleksandr Porfir'evič Borodin, Aussprache [ɐlʲɪkˈsaˑndr parˈfʲiˑrʲjɪvʲɪʧʲ bɐraˈdʲiˑn]; * 31. Oktoberjul. / 12. November 1833greg. in Sankt Petersburg; † 15.jul. / 27. Februar 1887greg. ebenda) war ein russischer Komponist, der auch Professor für organische Chemie sowie promovierter Mediziner war. Die Polowetzer Tänze aus seiner Oper Fürst Igor gingen in den Kanon der klassischen Musik ein. Leben und Werk Leben Borodins Grab in St. Petersburg Alexander Borodin war der uneheliche Sohn des georgischen Fürsten Luka Gedewanischwili (1772–1840) und dessen 24-jähriger Mätresse Awdotja Konstantinowna Antonowa. Da der Fürst verheiratet war, ließ er das Kind als den Sohn seines Dieners Porfiri Borodin registrieren. Der Vater, ein pensionierter Leutnant der russischen Armee, führte seine Herkunft auf die Herrscherfamilie Gedewanischwili des früheren georgischen Königreichs Imeretien zurück. Kurz vor seinem Tod hat er sich zu seinem Sohn bekannt. Borodin wuchs bei seiner Mutter in St. Petersburg auf. Dort erhielt er eine gute und umfassende Ausbildung. Er erwies sich als außerordentlich talentiert und erlernte neben den Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch auch das Spiel auf dem Klavier, der Flöte und dem Cello. Mit neun Jahren komponierte er die Helenenpolka und mit 14 Jahren versuchte er sich an der Komposition eines Flötenkonzerts, hatte zudem aber auch Interesse an naturwissenschaftlichen Fragestellungen. Im Jahre 1863 heiratete Borodin die Russin Jekaterina Protopopowa, eine brillante junge Pianistin. Sie lernten sich während seines Deutschlandaufenthaltes in Heidelberg kennen und verliebten sich auf einer gemeinsamen Reise nach Baden-Baden, wo sie sich auch verlobten. Sie hatten drei Töchter. Von einer 1885 durchgemachten Cholera verblieben Konzentrationsstörungen, Schlaflosigkeit, Apathie und Herzschwäche. Der Tod seines Freundes Franz Liszt belastete ihn zusätzlich. Dennoch setzte er seine jahrzehntelang betriebene Arbeit mit dem Chor und dem Sinfonieorchester der Akademie fort. Am 27. Februar 1887 nahm er an ihrem Faschingsball teil, auf dem er gegen Mitternacht zusammenbrach und starb. Die Obduktion an Ort und Stelle ergab ein rupturiertes Herzgefäß. Borodin wurde auf dem Tichwiner Friedhof des Alexander-Newski-Klosters in St. Petersburg beigesetzt. Borodin als Wissenschaftler Ausbildung zum Mediziner Versehen mit einem Erbteil des leiblichen Vaters, begann er 1850 seine Ausbildung an der 1798 gegründeten Militärakademie für Medizin und Chirurgie in St. Petersburg. Als Demonstrator und Präparator der Anatomie zog er sich bei einer Sektion eine schwere Handverletzung zu, die nach längerem Verlauf ausheilte. Zu seinen medizinischen Lehrern gehörte Nikolai Iwanowitsch Pirogow. An der Akademie entdeckte er bald seine lebenslange Leidenschaft für die experimentelle Chemie. Nikolai Nikolajewitsch Sinin wurde sein Mentor. 1856 bestand Borodin das Examen mit Auszeichnung. Im nächsten Jahr durfte er den Ordinarius für Ophthalmologie zum Kongress nach Brüssel begleiten. In der Geschichte der Akademie zum ersten Male in russischer Sprache, befasste Borodin sich in seiner Doktorarbeit mit den chemischen und toxikologischen Eigenschaften der Phosphor- und Arsensäuren. Daneben mit Wasser- und Brunnenuntersuchungen in der Provinz befasst, nutzte er jede freie Minute für das Klavierspiel und das Komponieren. Am 3. Mai 1858 promovierte er zum Dr. med. Der Pathologe der Akademie wollte ihn unbedingt als Assistenten gewinnen; das Kriegsministerium beorderte ihn jedoch für ein Jahr als Hauschirurgen an das 2. St. Petersburger Militärlazarett. Dort begegnete er dem Offizieranwärter Modest Petrowitsch Mussorgski. Ausbildung zum Chemiker Als bester Absolvent der Akademie wurde er 1859 zur Vervollkommnung seiner Kenntnisse der experimentellen und klinischen Chemie für zwei Jahre ins Ausland geschickt. Sein erstes Ziel war das Laboratorium von Emil Erlenmeyer in der Karpfengasse 2 in Heidelberg. Er traf dort nicht nur die schon damals weltberühmten Wissenschaftler Friedrich August Kekulé, Dmitri Iwanowitsch Mendelejew, Iwan Michailowitsch Setschenow und (wie schon in St Petersburg) Sergei Petrowitsch Botkin, sondern auch seine spätere Frau. An Tuberkulose und Asthma bronchiale erkrankt, weilte sie zur Kur in Deutschland. Im Nationaltheater Mannheim beeindruckte ihn die Musik Richard Wagners nachhaltig. Bei seinen Besuchen von chemischen Laboratorien und Industrieanlagen in Süddeutschland, Italien, Belgien und den Niederlanden musizierte er oft mit Gleichgesinnten. Wirken als Hochschullehrer Mit dem nach zwei Jahren verlängerten Stipendium ging er zu Sebastiano de Luca in Pisa. Nach seiner Rückkehr an die medizinisch-chirurgische Akademie in St. Petersburg erhielt er im Jahre 1862, im Alter von 29 Jahren, eine Professur für organische Chemie. 1874 folgte er seinem Förderer Sinin auf dem Lehrstuhl. Borodin erforschte organische Reaktionen und Verbindungen und entwickelte in diesem Zusammenhang eine wichtige Labormethode zur analytischen Harnstoffbestimmung in der Medizin. Für die organische Chemie bis heute bedeutend sind seine späteren Forschungen an der oben genannten Militärakademie, die im Jahre 1861 zur Etablierung der Synthese der fluororganischen Verbindungen führten. Borodin publizierte auch eine Arbeit Zur Geschichte der Fluorverbindungen und über das Fluorbenzoyl in Liebigs Annalen der Chemie. Von großer Bedeutung sind seine Untersuchungen auf dem Gebiet der Polymerisation und Kondensationsreaktion der Aldehyde sowie die fundamentale Entdeckung der Aldol-Addition im Jahre 1872. Weitere wichtige Meilensteine seiner Forscherkarriere sind die nach ihm benannte Borodinsche Silberdecarboxylierung und die Hunsdiecker-Borodin-Reaktion. In einem Vierteljahrhundert als Wissenschaftler und Hochschullehrer förderte Borodin das Frauenstudium wie kein anderer im Zarentum Russland. Gegen viele Widerstände nahm er Nadeshda Suslowa als erste Hospitantin an der Akademie auf, was ihr ein reguläres Medizinstudium in Zürich ermöglichte. Auf einer Kranzschleife stand: DEM GRÜNDER, BEWAHRER UND STREITER FÜR MEDIZINISCHE FRAUENKURSE, DEM FREUND UND BESCHÜTZER DER LERNENDEN JUGEND – DIE ÄRZTINNEN VON 15 JAHRGÄNGEN 1872–1887 Borodin als Komponist Weltweit bekannt wurde Borodin weniger als Mediziner und Naturwissenschaftler denn als Komponist. Ab 1862 begann er, sich verstärkt dem Komponieren zu widmen. Seine Werke „sind von russischer Volksmusik, auch von impressionistischer Farbgebung, die an Debussy gemahnt, und orientalischem Kolorit geprägt“. In einem Brief an seine Frau beschreibt er die Schwierigkeit, zu ein und derselben Zeit sowohl ein Glinka als auch ein Stupischin (ein Staatsbeamter), ein Wissenschaftler, ein Regierungsbeauftragter, ein Künstler, ein Staatsbeamter, ein Philanthrop, ein Vater von Kindern anderer Leute, ein Arzt und invalid zu sein... Am Ende wird man nur das letzte. 1864 kam er jedoch mit Mili Balakirew zusammen. Durch ihn lernte Borodin die drei Komponisten César Cui, Modest Mussorgski und Nikolai Rimski-Korsakow kennen. Auf diese Weise wurde Borodin das fünfte und letzte Mitglied der nationalrussischen Gruppe der Fünf. Ihr epischer romantischer Stil lässt sich am ehesten mit dem Richard Wagners vergleichen. Im Jahre 1869 wurde Borodins erste Sinfonie, dirigiert von Balakirew, aufgeführt. Im selben Jahr begann Borodin mit der Arbeit an seiner heroischen Oper „Fürst Igor“, mit den berühmten „Polowetzer Tänzen“. Dieses Werk, dessen Libretto der Komponist selbst aus dem mittelalterlichen Igorlied zusammenstellte, wird häufig als sein bedeutendstes angesehen. Es blieb bis zu seinem Tode unvollendet, was wohl auf Borodins immense Arbeitsbelastung als Forscher zurückzuführen ist. „Fürst Igor“ wurde später von Alexander Glasunow und Nikolai Rimski-Korsakow vollendet und orchestriert. Ebenso unvollendet blieb eine dritte Symphonie, zu deren postumen Vollendung wiederum Glasunow beitrug. Die Premiere seiner zweiten Symphonie war zunächst ein Fehlschlag, aber als Franz Liszt 1880 in Baden-Baden eine weitere Aufführung unter der Leitung von Wendelin Weißheimer arrangierte, kam Borodin auch außerhalb von Russland zu einigem Ruhm. Begeistert schreibt Borodin an Weißheimer: „Herr Professor Riedel war so freundlich, mich über den Erfolg meiner Symphonie zu benachrichtigen. Den guten Erfolg habe ich ohne Zweifel der ausgezeichneten Ausführung unter Ihrer talentvollen Leitung zuzuschreiben.“ Borodin meinte zur Musik: „Für andere ist die Komposition Aufgabe, Arbeit, Pflicht, bedeutet sie das ganze Leben; für mich ist sie Ruhe, Spaß, eine Laune, die mich von meinen offiziellen Pflichten als Professor, Wissenschaftler ablenkt.“ – Alexander Borodin Nachwirkung im Musical 1953 „plünderten“ und bearbeiteten Robert Wright und Chet Forrest das musikalische Werk Borodins und statteten ihr 1953 am Broadway uraufgeführtes Musical Kismet komplett mit der Musik des Komponisten aus. Das Musical wurde international ein großer Erfolg, auch im Londoner West End, und wurde mit Ann Blythe verfilmt. 1954 wurde Borodin dafür postum der Tony Award verliehen. 1978 wurde das Musical mit dem All Black Ensemble unter dem Namen Timbuktu noch einmal in New York auf die Bühne gebracht, wobei Borodins Melodien mit afrikanischer Volksmusik kombiniert wurden. Es spielten und sangen Eartha Kitt und Melba Moore. Das Grabmonument des Komponisten auf dem Tichwin-Friedhof in St. Petersburg zieren Noten aus der Musicalpartitur. Der Song Stranger in Paradise (Polowetzer Tänze aus Fürst Igor; im Musical Tanz der Jungfrauen) wurde ein Welthit und von Tony Bennett, The Four Aces und Bing Crosby erfolgreich interpretiert. Sonstiges Das 1945 als Philharmonisches Quartett Moskau in der damaligen Sowjetunion gegründete Streichquartett benannte sich 1955 zu Ehren des Komponisten um und musiziert seither unter dem Namen Borodin-Quartett. Im Jahr 1961 benannte das UK Antarctic Place-Names Committee den Mount Borodin auf der antarktischen Alexander-I.-Insel nach ihm. Werke Bühnenwerke Die Recken (Bogatyri) – Opernfarce nach W. Krylow in fünf Szenen unter Verwendung von Musik von Rossini, Meyerbeer, Offenbach, Serow, Verdi und anderen, instrumentiert von E. Merten, 1867, Uraufführung: Moskau 1867, unveröffentlicht Fürst Igor – Oper mit einem Prolog und vier Akten, Libretto: A. Borodin auf der Grundlage des russischen Epos Das Lied von der Heerfahrt Igors, 1869–87, unvollendet hinterlassen, von Rimski-Korsakow und Glasunow 1887/88 vervollständigt und teilweise orchestriert, Uraufführung: St. Petersburg 1890 Orchesterwerke Sinfonie Nr. 1 Es-Dur – 1862–67 Sinfonie Nr. 2 h-Moll – 1869–76 Eine Steppenskizze aus Mittelasien – Sinfonische Dichtung, 1880 Sinfonie Nr. 3 a-Moll – 1886/87, nur 2 Sätze vollendet, von Glasunow instrumentiert Kammermusik Quartett D-Dur – für Flöte, Oboe, Viola und Violoncello, unter Verwendung von Musik von Haydn, 1852–56 Trio g-Moll – für 2 Violinen und Violoncello nach dem russischen Volkslied "Wie hab ich die betrübt", 1855 Cellosonate c-Moll – 1860, nach einem Thema aus Bachs Sonate Nr. 1 g-Moll BWV 1001 Klaviertrio D-Dur – in drei Sätzen (der vierte ist verloren), 1850er Jahre/Anfang 1860er Jahre Streichquintett f-Moll – für zwei Violinen, Viola und 2 Violoncelli, 1859/60, Vollendung der Coda im Finale durch Jewlachow (1960) Klavierquintett c-Moll – 1862 Streichquartett Nr. 1 A-Dur – 1874–79 Streichquartett Nr. 2 D-Dur – 1881 Scherzo D-Dur – für Streichquartett aus der Sammlung "Les Vendredis", 1882, von Glasunow in der 3. Sinfonie verwendet Serenata alla spagnola d-Moll – für das Streichquartett "B-LA-F", in Zusammenarbeit mit Rimski-Korsakow, Glasunow und Ljadow, 1886 Klavierwerke Klavier zu 2 Händen Pathetisches Adagio As-Dur – 1849 Beiträge zu den Tati-Tati-Paraphrasen – für 3 Hände, Polka, Trauermarsch, Requiem und Mazurka, in Zusammenarbeit mit Cui, Ljadow, Rimski-Korsakow und Liszt, 1874–78 Petite Suite – 1885, instrumentiert von Glasunow (1889) Scherzo As-Dur – 1885 Klavier zu 4 Händen Hélène-Polka d-Moll – 1843 Allegretto Des-Dur – 1861, nach dem 3. Satz des Streichquintetts Scherzo E-Dur – 1861 Tarantella D-Dur – 1862 Vokalinstrumentale Werke Lieder Warum bist du so früh, Sonnenaufgang – Solowjow, 1852–55 Das schöne Mädchen liebt mich nicht länger („Die Liebe ist vergangen“) – Winogradow, für Singstimme, Klavier und Cello, 1853–55 Hört, Freunde, mein Lied – v.Kruse, 1853–55 Das schöne Fischermädchen – Heine, 1854–55 (auch für Singstimme, Klavier und Cello) Ballade von der schlafenden Prinzessin – Borodin, 1867, von Rimski-Korsakow orchestriert Das Lied des dunklen Waldes – Borodin, 1868, von Glasunow für zweistimmigen Männerchor und Orchester bearbeitet (1873) Die Meeresprinzessin – Borodin, 1868 Die falsche Note – Borodin, 1868. Vergiftet sind meine Lieder – Heine, 1868 Das Meer – Borodin, 1870, orchestriert 1884 und von Rimski-Korsakow (1896) Aus meinen Tränen – Heine, 1870 Arabische Melodie – Übersetzung von Borodin, 1881 Für die Ufer der fernen Heimat („Aus fremden Landen zurückkehren“) – Puschkin, 1881, orchestriert von Glasunow Bei Menschen zu Hause – Nekrassow, 1881, von Borodin 1881 auch orchestriert Stolz („Der Hochnäsige“) – Tolstoi, 1884/85 Bezaubernder Garten („Septain“) – Übersetzung von Borodin, 1885 Vokalwerke Serenade von 4 Kavalieren für eine Dame – Komisches Quartett für 4 Männerstimmen mit Klavierbegleitung, 1870 Transkriptionen Sinfonie Nr. 1 für Klavier zu 4 Händen – 1875 Sinfonie Nr. 2 für Klavier zu 4 Händen – 1877 Streichquartett Nr. 1 für Klavier zu 4 Händen – 1887 Eine Steppenskizze aus Mittelasien für Klavier zu 4 Händen – 1882 Das Meer – Orchestrierung, 1884 Fragmente und verlorene Werke Konzert D-Dur/d-Moll – für Flöte und Klavier, 1847, verloren Trio für 2 Violinen und Violoncello G-Dur – über ein Thema aus Meyerbeers "Robert der Teufel", 1847 Le courant – Etüde, 1849, verloren Fantasie über ein Thema von Hummel – 1849, verloren Fugen – für Klavier, 1851/52, verloren Scherzo b-Moll – für Klavier, 1852, verloren Barmherziger Gott – 1852–55, unvollendet, unveröffentlicht Potpurri A-Dur – für Klavier über Themen aus Donizettis Oper "Lucrezia Borgia", vermutlich als Klavierstimme für ein kammermusikalisches Werk konzipiert, 1852–55, unvollendet, unveröffentlicht Trio G-Dur – für 2 Violinen und Violoncello in einem Satz?, 1850er Jahre?, fragmentarisch Großes Trio G-Dur – für 2 Violinen und Violoncello, nur die ersten beiden Sätze vollendet, 1852–56(?) Streichsextett d-Moll – 2 Sätze, die letzten 2 Sätze verloren, 1860/61 Scherzo h-Moll – für Klavier, 1852, verloren Misera me! Barbaro sorte – Duett für Tenor, Baß und Klavier, 1850, unvollendet, unveröffentlicht Fuge – für Klavier, 1862, verloren Eine südliche Nacht – Parodie für Klavier auf eine Romanze von Rimski-Korsakow, 1866(?), nicht niedergeschrieben Die Zarenbraut – Entwurf zu einer Oper nach Mey, 1867/68, unvollendet, das Material für andere Werke verwendet Sechzig Variationen über ein böhmisches Thema – Musikalischer Spaß für Klavier, 1867, nur eine Variation komponiert Ej uchnjem – Entwurf zu Bearbeitung des russischen Volksliedes für Klavier, 1870er Jahre, unveröffentlicht Walzer über das Thema des Liedes des Warlaam aus Mussorgskys Oper "Boris Godunow" – Musikalischer Spaß für Klavier, 70er Jahre, nicht niedergeschrieben Quadrille über Motive aus Rimski-Korsakows Oper „Das Mädchen von Pskow“ – Musikalischer Spaß für Klavier, 1870er Jahre, nicht niedergeschrieben Ein Husar, gestützt auf seinen Säbel – Musikalischer Spaß für Klavier nach einer russischen Romanze, 1870er Jahre, nicht niedergeschrieben Lanzé in den Kirchentonarten – Musikalischer Spaß für Klavier, 1870er Jahre, nicht niedergeschrieben Mlada – 4. Akt der gemeinsamen Ballettoper von Borodin, Cui, Mussorgsky und Rimski-Korsakow, unvollendet, 1872, Finale von Rimski-Korsakow instrumentiert (1892) Klavierstück Es-Dur – Fragment, 1879 Gott schütze Kyrill! Gott schütze Methodius! – für Männerchor a cappella, 1885, unvollendet, vollendet von P. Lamm Die Staatsoper Unter den Linden oder Staatsoper Berlin ist ein Opernhaus am Boulevard Unter den Linden 7 im Berliner Ortsteil Mitte und Teil des Forum Fridericianum. Errichtet 1741–1743 im Auftrag Friedrichs des Großen nach Plänen Georg Wenzeslaus von Knobelsdorffs im Stil des Friderizianischen Rokoko, wurde sie nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg 1951–1955 von Richard Paulick wiederaufgebaut. Sie ist das älteste Opernhaus Berlins und das „erste bedeutende Theater überhaupt, das als monumentales, frei stehendes Bauwerk in einer Stadt errichtet wurde“. Die Staatsoper bildet mit der Deutschen Oper, der Komischen Oper, dem Staatsballett und dem Bühnenservice die Stiftung Oper in Berlin. Geschichte Bezeichnungen Die heutige Staatsoper trug im Laufe der Geschichte verschiedene Bezeichnungen: 1743–1918 im Königreich Preußen: Königliche Oper 1919–1945 im Freistaat Preußen: Preußische Staatsoper 1955–1990 in der DDR: Deutsche Staatsoper Seit der deutschen Wiedervereinigung: Staatsoper Unter den Linden bzw. Staatsoper Berlin Umgangssprachlich wurde und wird sie auch Lindenoper genannt. 18. Jahrhundert Gleich zu Beginn der Regierungszeit Friedrichs II. im Mai 1740 wurde Knobelsdorff mit der Planung der Königlichen Hofoper beauftragt, deren Grundsteinlegung im September 1741 erfolgte. Als Bauplatz wählte der König ein Festungsgelände in der Nähe des von ihm bewohnten Kronprinzenpalais. Durch die Platzierung auf der Hauptachse der Stadt – Unter den Linden – und nicht wie üblich innerhalb des Schlosskomplexes, entstand das erste eigenständige und damals größte Theatergebäude Europas als kultureller Ausdruck der Ideen der Aufklärung. Architektonische Vorbilder waren u. a. Andrea Palladios Villa La Rotonda bei Vicenza und Colen Campbells Stourhead House in England, gut ablesbar an der Schauseite. Das als Langhaus konzipierte Gebäude verfügt über den Apollosaal (Bankettsaal, Foyer), den Theatersaal (Zuschauerraum, Ballsaal) und den Korinthischen Saal (Bühne und Konzertsaal). Nach dem Kronprinzen-, dem Prinzessinnenpalais und dem Zeughaus war das Königliche Opernhaus der vierte Prachtbau Unter den Linden; sie gehört zu den Hauptwerken des Friderizianischen Rokoko. Noch vor der endgültigen Fertigstellung wurde das neue Opernhaus am 7. Dezember 1742 eröffnet. Ab 1755 wurde die Konzerttätigkeit der Hofkapelle in der Stadt zunehmend bedeutsam. Im Jahr 1786 beauftragte Friedrich Wilhelm II. den späteren Architekten des Brandenburger Tores, Carl Gotthard Langhans, mit einem Umbau des Bühnenraums und der Seitenbühne, um mehr Platz hinter der Bühne zu schaffen. Zusätzlich wurden die Sichtverhältnisse aller Sitze durch Neuausrichtung der Seitenlogen und die Verbreiterung der Bühnenöffnung verbessert. Außerdem wurde das veraltete Konzept der aufeinander folgenden Säle durch das Gegenüber von Zuschauerraum und Bühne abgelöst. Anlässlich eines Benefizkonzertes zugunsten der Witwe von Wolfgang Amadeus Mozart erklangen erstmals Ausschnitte seiner Opern in – für das Bürgertum verständlicher – deutscher Sprache. 19. Jahrhundert Unter der Leitung von Generaldirektor August Wilhelm Iffland vereinten sich 1811 die Hofoper und das Nationaltheater zu den Königlichen Schauspielen. Wenig später, unter dem ersten preußischen Generalmusikdirektor Gaspare Spontini, hatte die Preußische Hofkapelle 94 Musiker unter Vertrag. Spontini sorgte für eine erhebliche Verbesserung der Qualität des Orchesters und richtete darüber hinaus einen Fonds für in Not geratene Kapellmitglieder ein. Am 18. Juni 1821 wurde Carl Maria von Webers Freischütz im neu erbauten Schinkelschen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt uraufgeführt. Wegen der zunehmenden Größe von Chören in den Opernkompositionen wurden im selben Jahr die ersten Chorsänger fest engagiert. 1842 begründete Gottfried Wilhelm Taubert die Reihe der Sinfoniekonzerte, deren Leitung im ersten Jahr Felix Mendelssohn Bartholdy übernahm. Im selben Jahr wurde Giacomo Meyerbeer Nachfolger von Gaspare Spontini als Generalmusikdirektor. In der Nacht vom 18. zum 19. August 1843 brannte das Opernhaus bis auf die Grundmauern ab. König Friedrich Wilhelm IV. beschloss den sofortigen Wiederaufbau. Nach Plänen des Architekten Carl Ferdinand Langhans wurde das Opernhaus bereits nach etwas mehr als einem Jahr mit Giacomo Meyerbeers Ein Feldlager in Schlesien neu eröffnet. Als bedeutendste Neuerung entstand der großzügige Zuschauerraum mit vier Rängen und annähernd 1800 Plätzen. Weitere Verbesserungen waren die Verbreiterung des Bühnenhauses, ein neues Giebel¬relief sowie technische Erneuerungen. 1847 wurde Otto Nicolai Dom- und Hofoper-Kapellmeister. Zwei Jahre später dirigierte er seine Uraufführung der Oper Die lustigen Weiber von Windsor. Zum Ende des Jahrhunderts wurde sowohl das Opernhaus als auch die Hofkapelle zunehmend interessant für bedeutende Künstler. Durch die Verpflichtung von Richard Strauss als Hofkapellmeister und solchen Dirigenten wie Joseph Sucher, Karl Muck und Felix von Weingartner wuchs dem Orchester internationales Renommee zu. 20. Jahrhundert Im Oktober 1919 erfolgte die Umbenennung in Preußische Staatsoper und Staatskapelle, von 1919 bis 1939 Wirkungsstätte des Bühnenbildners Panos Aravantinos. 1925 wurde Alban Bergs Wozzeck unter Erich Kleiber in Anwesenheit des Komponisten uraufgeführt. Als Assistent von Kleiber fungierte von 1921 bis 1925 der Komponist Dimitri Mitropoulos. 9:44 Richard Wagner: Parsifal, 3. Akt, Karfreitagsszene, Aufnahme des Orchesters der Berliner Staatsoper unter Karl Muck mit Gotthelf Pistor als Parsifal und Ludwig Hofmann als Gurnemanz, 1928 In den Jahren 1926 und 1927 wurde das Gebäude durch den Architekten Otto Hodler umgebaut, unter anderem weil es neue Seitenbühnen erhalten sollte. Dazu wurde der Bühnenturm unterfangen, wodurch ein rascherer Kulissenwechsel nach modernen Regieanforderungen möglich ist. Die Hauptbühne wurde technisch neu strukturiert, unter anderem durch den Einbau von Doppelstockpodien, einer hydraulischen Obermaschinerie und fahrbaren Seitenbühnenwagen. Gleichzeitig wurde die Kroll-Oper mitbespielt und zeitweise als Ausweichspielstätte genutzt. Die Wiedereröffnung des umgebauten Opernhauses fand im Jahr 1928 mit einer Neuinszenierung der Zauberflöte statt. Einhergehend mit dem Umbau erfolgte eine Neugestaltung des Kaiser-Franz-Joseph-Platzes, bei der die Westrampe des 1916 eröffneten Lindentunnels verfüllt wurde. Während der Zeit des N. unterstand das Haus als Preußisches Staatstheater dem Ministerpräsidenten Hermann G. Jüdische Sänger, Musiker, Dirigenten und andere Mitarbeiter wurden aus dem Hause gedrängt. Der Dirigent Wilhelm Furtwängler setzte sich nachweislich für jüdische Musiker ein, versteckte unter hohem persönlichen Risiko einige von ihnen in seiner Wohnung. Im Z. W. erlitt das Gebäude am 10. April 1941 infolge eines alliierten Luftangriffs schwere Schäden. Auf Befehl A. H.s begann sofort zwecks Demonstration ungebrochener Kampfmoral der Wiederaufbau. Am 12. Dezember 1942 konnte das im Innern veränderte Haus seine 200-Jahrfeier mit der Aufführung von Richard Wagners Meistersingern von Nürnberg unter Wilhelm Furtwängler begehen. Der zweite Luftangriff vom 3. Februar 1945 zerstörte das Bühnenhaus und Teile des Zuschauersaals. Der Portikus und der zum Foyer umgestaltete Apollosaal blieben weitgehend verschont. Richard Paulick und Wilhelm Pieck mit einem Modell der Staatsoper, 1955 Nach dem Zweiten Weltkrieg diskutierte der Ost-Berliner Magistrat sowohl über eine Umnutzung des Opernhauses zur Musikhochschule als auch über dessen Abriss. Im Jahr 1951 wurde entschieden, es wieder aufzubauen. Während der Re- und Neukonstruktion diente der Admiralspalast weitestgehend als Ausweichspielstätte. Da das Intendanzgebäude im Zuge der Renovierungsarbeiten vergrößert werden sollte und somit in die Bauflucht des Ostastes des Lindentunnels ragte, wurde dieser 1951 stillgelegt. Am 11. April 1953 wurde Unter den Linden Richtfest gefeiert. Die Spielstätte bekam auf Anregung Erich Kleibers den Namen Deutsche Staatsoper und wurde am 4. September 1955 mit einer festlichen Aufführung der Meistersinger von Nürnberg unter der Leitung von Franz Konwitschny wiedereröffnet. Die Aufbauarbeiten standen unter der Leitung von Richard Paulick. Er vertrat die konzeptionelle Auffassung, dass sich die Arbeiten streng an den Knobelsdorffschen Planunterlagen sowie dessen Sichtweisen zu orientieren haben und notwendige Neuerungen bei der Gebäudeausstattung sich dem Geist des ursprünglichen Entwurfes anpassen müssen. So lehnt sich beispielsweise die Ornamentik des Fußbodens im zurückverwandelten Apollosaal an Knobelsdorffs Parolesaal im Schloss Sanssouci in Potsdam an. Die Neuerstellung des Raumes erfolgte zwischen 1950 und 1955. Die etwa 22 m × 12 m messende Fußbodenintarsie kam zwischen 1953 und 1954 in Regie der Saalburger Marmorwerke zur Ausführung. Weil der Betrieb keine Kriegsschäden hatte, war er zu diesem ungewöhnlichen Projekt in der Lage. Die Basis bilden zwei Zentimeter starke Grundsegmente aus dem weißen Laaser Marmor, die zwecks besserer Stabilität mit drei Zentimeter starken Travertinplatten unterklebt wurden. Zur Einbringung der Natursteininkrustationen (Ornamente) mussten im Laaser Marmor Vertiefungen von etwa fünf Millimeter Tiefe in präziser Handarbeit herausgearbeitet werden. Alle Bestandteile des Fußbodens sind auf Basis einer vorherigen Zeichnung und nachfolgender Schablonenfertigung mit einer Konturenmaßhaltigkeit unter einem Millimeter gearbeitet. Nach dem präzisen Einsetzen der filigranen Ornamente mit einem haltbaren Kitt war es zur Egalisierung der Oberfläche erforderlich, die so ausgestatteten Grundsegmente noch einmal zu überschleifen und zu polieren. Für die farbigen Ornamentteile kamen ausschließlich Natursteine zur Auswahl. Bei den Kalksteinen sind das die Werksteinsorten Fischersdorf, Grafenstein, Kapfenberg, Napoléon (zwei Sorten), Ramello Rosso und Saalburg Buntrosa. Ferner wurden die Marmore Giallo di Siena und Green of Styra sowie der Serpentinit Verde Alpi verwendet. Die technisch-künstlerische Leitung dieses äußerst aufwändigen Projektes lag in den Händen des Saalburger Bildhauers Oskar Schulz, der die Hauptarbeit an den Ornamenten leistete. Dabei erhielt er Unterstützung von den Steinmetzen F. Heinel aus Schleiz sowie A. Bayer und H. Ortwig. Weiterhin waren Werkstätten in Berlin, Dresden und Magdeburg beteiligt. Die Statuen auf der Attika entwarf Arminius Hasemann. Ebenso ist der für sozialistische Verhältnisse ungewöhnlich prachtvolle Zuschauerraum mit seinen nunmehr nur drei Rängen ein Zeugnis für das kulturelle Selbstverständnis der frühen 1950er-Jahre. Durch den Mauerbau 1961 konnten die Kollegen aus dem Westteil der Stadt, die bis dahin im Ostteil als Grenzgänger beschäftigt waren, nicht mehr in der Staatsoper mitwirken. Um die Tradition des Ensembles zu retten, wurden Musiker anderer Orchester und Absolventen aller vier Musikhochschulen der DDR nach Berlin beordert, der Chor eines DDR-Folklore-Ensembles sowie Absolventen der DDR-Ballettschulen und Solisten aus den osteuropäischen Volksrepubliken wurden in das Staatsopern-Ensemble übernommen. Unter der Leitung von Otmar Suitner von 1964 bis 1990 und Heinz Fricke (Generalmusikdirektor 1961–1992) entwickelte sich das Opernhaus zu einem beachteten Ensemble in Europa. Kontinuierliche Plattenproduktionen und Gastspiele in östlichen und westlichen Ländern Europas sowie auf anderen Kontinenten legen Zeugnis davon ab. Bei einer Sanierung Mitte der 1980er Jahre wurde der Schriftzug „Deutsche Staatsoper“ am Portikus durch den lateinischen aus der Entstehungszeit „FRIDERICUS REX APOLLINI ET MUSIS“ („König Friedrich [widmet dieses Gebäude] dem Apollo und den Musen“) ersetzt. Nach dem Fall der Mauer ergaben sich neue Perspektiven. Der Musiker Daniel Barenboim interessierte sich für die Staatsoper Unter den Linden. Während eines Gastspiels des Ensembles in Japan 1990 kam es zu einer ersten Begegnung und anschließend zu einem Vertrag mit ihm. Seit 1992 leitet er das Haus als künstlerischer Leiter; seit dem Jahr 2000, als Generalmusikdirektor auf Lebenszeit gewählt, auch die Staatskapelle Berlin. Der am 6. Dezember 1992 gegründete Verein der Freunde und Förderer der Staatsoper Unter den Linden e. V. unterstützt die Arbeit der Staatsoper finanziell und ideell. Zu seinen Gründungsmitgliedern gehören Hans-Dietrich Genscher, Friede Springer, Teddy Kollek und Henry Kissinger. Geschäftsführerin ist seit 2013 Anna Schwanhäußer, der Vorsitzende des Fördervereins ist der Manager Ulrich Maas.