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Im Jahr 1933 erstellten sie die erste Ausgabe von Science Fiction . Sie platzierten unter anderem eine 1932 von Siegel geschriebene Kurzgeschichte mit dem Titel The Reign of the Super-Man . Diese handelte von einem glatzköpfigen Bösewicht, der plant, mit Hilfe seiner übermenschlichen mentalen Fähigkeiten (Telepathie, Telekinese etc.) die Herrschaft über die Menschheit zu erlangen.
In den folgenden Jahren unterzogen Siegel und Shuster ihre Idee einer Generalrevision: Zum einen entschieden sie, ihre Figur von einem Schurken zu einem „Kämpfer für das Gute“ zu machen, und zum anderen ersetzten sie seine mentalen „Superkräfte“ durch physische Fähigkeiten, in der Annahme, dass diese ein größeres Erzählpotenzial besitzen würden und sich außerdem optisch eindrucksvoller in Szene setzen lassen würden. Bei der Ausarbeitung der neuen Figur war der US-amerikanische Comiczeichner Tony Strobl beteiligt, den Siegel und Shuster während ihres gemeinsamen Studiums kennengelernt hatten. Strobl bezweifelte allerdings den Erfolg dieser Figur.
Mit ihrem veränderten Konzept versuchten Siegel und Shuster in den Jahren 1934 bis 1938 verschiedene Zeitungshäuser dazu zu bringen, die Figur als Comicstrip in ihren Zeitungen zu veröffentlichen. Nachdem diese Versuche nicht gefruchtet hatten, versuchten die beiden, verschiedene Verlage, die zu dieser Zeit in Amerika das neue Medium des Comicheftes auf dem Markt zu etablieren begannen, von ihrer Idee zu überzeugen. Ihren Bemühungen waren dabei zunächst jahrelang nur Misserfolg beschieden: Ein Verlag nach dem anderen lehnte die Veröffentlichung von Geschichten um die Superman-Figur ab, da diese „unreif“, „pubertär“ und „kindisch“ sei und keine Aussichten auf Erfolg habe. Erst der Verlag National Publications fand sich im Frühjahr 1938 bereit, Siegels und Shusters Superman eine Chance zu geben. Nachdem der Verlag die Idee in den vorherigen Jahren mehrmals abgelehnt hatte, sah er sich durch zwei Gründe veranlasst, das Konzept zu testen: Zum einen waren andere Konzepte für Comicreihen aus der Werkstatt von Siegel und Shuster, die National Publications in sein Programm genommen hatte – so die in den Detective Comics erscheinenden Abenteuer um den geheimnisvollen Doctor Occult – leidlich erfolgreich gewesen. Ein noch wichtigerer Anlass für den Verlag, auf das Superman-Konzept zurückzugreifen, dürfte der Zeitdruck gewesen sein, dem man sich bei der Vorbereitung der ersten Ausgaben der Action Comics ausgesetzt sah: Obwohl der Start der Serie kurz bevorstand, gab es nicht genug Material, um alle Seiten der Hefte füllen zu können. Von den 200.000 gedruckten Comics dieser Ausgabe existieren nach Schätzungen noch 100 Exemplare. 1938 kostete das Heft 10 Cent. 2014 wurde auf eBay eine dieser Erstausgaben für 3,2 Millionen Dollar versteigert
Nachdem Action Comics #1 zu einem phänomenalen Verkaufserfolg geworden war, stellte National Publications Marktstudien an, um die Gründe für den Erfolg des Heftes herauszufinden. Zur Überraschung aller Beteiligten wurde festgestellt, dass die neuartige Figur Superman, die das Titelbild des Heftes geziert hatte, der Hauptgrund für den reißenden Absatz des Heftes war. National Publications machte die Superman-Geschichten daraufhin zu einem festen Bestandteil der Action Comics , in denen sie fortan in jeder Ausgabe und als „Hauptserie“ erschienen, das heißt als vorrangige Reihe gegenüber den anderen, im hinteren Teil der Hefte abgedruckten Reihen mit anderen Figuren.
Siegel und Shuster fuhren fort, die Superman-Geschichten gemeinsam mit einem wachsenden Mitarbeiterstab bis in die 1940er-Jahre zu gestalten. Die Rechte an ihrer Schöpfung traten sie für einen Scheck über 130 Dollar an den Verlag ab. Später wurde dies zum Anlass eines langjährigen Rechtsstreites, durch den Siegel und Shuster die Rechte an ihrer Figur zurückzugewinnen versuchten. Erst 1978 gewährte Time Warner, der Besitzer von DC-Comics, dem Verlag, in dem die National Publications später aufgegangen waren, den beiden eine jährliche Rente von 24.000 Dollar und nannte die Namen der beiden als Schöpfer der Figur in den Initial-Credits jeder Superman-Geschichte.
In den Vereinigten Staaten lag die Auflage der Action Comics 1940 bereits bei 800.000 Ausgaben, während man durch die dreimonatlich erscheinenden Superman -Hefte mit jeder neuen Ausgabe mehr als eineinviertel Millionen Exemplare absetzen konnte. Unter den in Übersee kämpfenden G.I.s waren die verschiedenen Superman-Comicserien während der Kriegsjahre die am häufigsten gelesenen Periodika. Hinzu kamen Superman-Comicstrips in mehr als 250 Sonntagszeitungen sowie eine dreimal pro Woche ausgestrahlte Superman-Radiosendung und, ab 1941, eine von den Fleischer Studios produzierte Reihe von Zeichentrickfilmen.
Auch außerhalb von Amerika wurde Superman in kurzer Zeit zu einem Verkaufsschlager: Von den englischsprachigen Ländern ausgehend fanden die Superman-Comics bald auf der ganzen Welt ihr Publikum. So waren Superman-Comics sogar im fernen Japan bereits in den frühen 1940er-Jahren erhältlich, wo unter anderem der japanische Kaiser Hirohitozu den begeisterten Lesern der Abenteuer des All American Heroes gehörte.
In Deutschland war die Veröffentlichung der Superman-Comics zunächst auf Veranlassung des Naziregienmss untersagt. Propagandaminister J. Goebbels, dem die Kontrolle oblag, welche Druckerzeugnisse damals in Deutschland erscheinen durften, brachte mit dem Ausruf „Superman ist ein Jude!“ in einer Reichstagssitzung des Jahres 1942 zum Ausdruck, was das Regime von dem amerikanischen Superhelden dachte. Nach einer nach nur drei Heften eingestellten Superman-Serie in den 1950er-Jahren, die den Titel Supermann getragen hatte, erscheinen die Geschichten um Superman hierzulande seit 1966 nahezu ohne Unterbrechungen.
Während des Kalten Krieges wurde Superman erneut zur Symbolfigur der amerikanischen Werte und Lebensart. Diesmal als Exponent der „freien Welt“ des amerikanischen Einflussbereiches im Gegensatz zur „unfreien Welt“ der Sowjetunion und ihrer Satellitenstaaten. Obwohl die Superman-Comics im Gebiet des Warschauer Paktes nicht offiziell erscheinen durften„Auch der Mann aus Stahl ist nicht in der Lage, den Eisernen Vorhang zu durchbrechen – zirkulierten die Superman-Comics im „Osten“ in großer Zahl durch private Verbreitung unter der Hand.
Einflüsse und Vorbilder
Für das Erscheinungsbild und den Charakter ihres Helden griffen Siegel und Shuster auf eine Vielzahl fiktiver Figuren und realer Personen zurück.
Einflüsse für den eigentlichen Superman waren Hugo Danner, der mit gewaltigen physischen Fähigkeiten ausgestattete Held aus Philip WhyliesRoman Gladiator aus dem Jahr 1930, sowie der Schauspieler Douglas Fairbanks, an dessen dynamisch-akrobatischen Leinwandauftritten als Freibeuter, Musketier und Ähnlichem mehr sich Shuster bei der Gestaltung von Supermans „Himmelsturnereien“ orientierte
Zu den weiteren Inspirationen, die weniger direkt in Superman einflossen, zählten die Hauptfiguren von abenteuerlichen Groschenheften wie Tarzan und Zorro, von dem die Idee der Doppelidentität mit entlehnt wurde: Wie der junge Held der Zorro-Geschichten bei Tag den sanftmütigen Don Diego gibt und bei Nacht zu Zorro, dem feurigen Kämpfer für das Gute wird, ließen Siegel und Shuster Superman ein Doppelleben als introvertierter Zeitungsreporter Clark Kent einerseits und als verwegener Streiter für Recht und Gerechtigkeit in Gestalt des Superman führen. Das Erscheinungsbild von Supermans Alter Ego als bebrillter Softie-Reporter empfanden Siegel und Shuster – beide selbst Brillenträger – dabei einerseits sich selbst und andererseits Auftritten von Harold Lloydin einigen seiner Filme aus den 1920er-Jahren nach, in denen dieser schlaksig und mit dicken Brillengestellen den Überweichling mimt. Den Namen Clark Kent setzten die beiden wiederum aus den Vornamen der Schauspieler Clark Gable und Kent Taylor zusammen.
„Superman“ ist die gängige englische Übersetzung des deutschen Wortes „Übermensch“. Es ist nicht klar, ob den Schöpfern der Superman-Figur Nietzsches Ideen vom Übermenschen bekannt waren und wie weit sie davon – direkt oder indirekt – beeinflusst wurden.
Den Namen für die Stadt, in der Clark Kent lebt und arbeitet, haben die zwei Erfinder aus einem ihrer Lieblingsfilme: Metropolis .
Comics
Im Anschluss an den gewaltigen Erfolg der ersten Superman-Geschichte in Action Comics #1 wurden die Geschichten um den „Mann aus Stahl“ zum Hauptinhalt der Serie. Andere Features des DC Universums wie Zatara oder Congo Bill traten demgegenüber in den Hintergrund, was sich unter anderem darin widerspiegelt, dass Superman fast ausnahmslos, bis auf einige wenige Ausnahmen in den ersten Jahren, alle Titelbilder der Serie für sich vereinnahmen konnte. Seit den 1950er-Jahren sind die Superman-Geschichten, abgesehen von gelegentlichen „Backup-Reihen“ um andere Figuren, die in unregelmäßigen Abständen einmal kurzzeitig in die Serie eingebaut werden, der einzige permanente Inhalt der Serie. Mit einer mehr als siebzigjährigen Veröffentlichungsgeschichte sind die Action Comics mittlerweile die am längsten kontinuierlich erscheinende Comicserie weltweit. Mit einer Ausgabenzahl, die sich der Heftnummer #900 annähert, besitzt die Serie zudem den zweithöchsten Nummernstand einer Comicserie überhaupt. Allerdings läuft seit 2011 die zweite Reihe.
Bereits 1939 begann National Publications/DC zudem damit, sein Superman-Programm kontinuierlich auszubauen. Mit dem Start der gleichnamigen Serie Superman begann eine lange Reihe weiterer Veröffentlichungen beziehungsweise Veröffentlichungsformate um Siegel und Shusters Superhelden. Spätere Serien waren und sind unter anderem World´s Finest Comics (gemeinsame Geschichten von Superman mit seinem dunklen MitstreiterBatman), Superman: Man of Steel , Adventure Comics (mit Geschichten um Supermans jugendliches Ich Superboy) sowie die Spin-off-SerienSteel , Supergirl und Superboy , die Figuren in den Mittelpunkt stellen, die ursprünglich als Nebenfiguren von Superman in dessen Comics eingeführt worden sind.
Der Erfolg Supermans zog eine ganze Reihe von weiteren Superhelden nach sich: 1939Batman, 1940 The Flash / Blitz und Grüne Laterne, 1941 Wonder Woman Der Konkurrenzverlag Timely (später Marvel) schuf die Superhelden Capt. America Human Torch Namor, (im Original: Namor the Sub-Mariner ). Während des Zweiten Weltkrieges gab es insgesamt 160 verschiedene Superheldentitel von mehr als zwei Dutzend Verlagen, mit einer Gesamtauflage von 300 Millionen Heften und einem jährlichen Umsatz von 30 Millionen Dollar.
Geschichte der Figur
Zeitliche Einteilung der Comics
Superman-Logo seit den 1960er-Jahren
Im Verlauf der Jahre unterzog sich die Figur des Superman immer wieder verschiedenen Wandlungen. Neben Anpassungen an zeitgeschichtliche Entwicklungen umfassten diese zum Teil auch Veränderungen am Aussehen, den Fähigkeiten und Schwächen, der Hintergrundgeschichte und den Gegnern und Ähnliches. Die wesentlichen Änderungen fanden entlang der verschiedenen Entwicklungsperioden amerikanischer Mainstream Comics statt. Insofern unterscheidet man heute zwischen der Superman-Darstellung des Golden Age (1935–1953), des Silver Age (1953–1970), des Bronze Age (1970–1986) sowie des Modern AGE (seit 1986). Anfang der 1940er-Jahre wurde das Comic World´s Finest Comics publiziert, das zunächst getrennte Geschichten der verschiedenen Superhelden vorsah – dabei immer auch jeweils Geschichten von Superman undbATMAN , den beiden Hauptfiguren des dc cOMICS-Verlages. Während der 1950er-Jahre nahm die Popularität der Superhelden-Comics zunehmend ab. Infolgedessen kam es zu Ausgabenkürzung und zu einer Zusammenlegung der Geschichten rund um Superman und Batman zu einer einzigen, gemeinsamen Geschichte. Ab da begann bei DC die Vorstellung, dass alle ihre Superhelden in einem gemeinsamen Universum existieren. Zugleich wurden damit die Weichen für die spätere gERECHTIGKEITSLIGA (auch: Liga der Gerechten ; Original: Justice League of America ) gestellt – eine Superheldenvereinigung, der im Verlauf der Zeit auch Superman und Batman beitraten und zu deren fünf Gründungsmitgliedern populäre Figuren wiegRÜNE Laterne; Blitz, und Aquaman gehören.Mit Beginn des Modern Age Mitte der 1980er-Jahre erfuhr die Figur des Superman – neben vielen anderen – eine grundlegende Änderung. Auslöser war ein Umdenken des herausgebenden Verlages DC Comics, welches sich in einer Miniserie bzw. einem Ereignis namens „Krise der Parallelerden“) manifestierte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es in der DC-Welt mehrere unterschiedliche Paralleluniversen gegeben, mit denen die Unterschiede zwischen den älteren und der damals aktuellen Version von Superman, aber auch den Versionen anderer Figuren erklärt werden sollten. Obwohl seit Jahren praktisch alle Geschichten in einem einzigen Universum (der sogenannten Erde 1) stattfanden und es nur gelegentliche Ausflüge nach Erde 2 (Golden Age Versionen der Superhelden) oder Erde 3(moralische Inversion: Bekannte Superhelden sind dort böse, Superfeinde wie Lex Luthor hingegen gut) gab, wurde dieses Konstrukt als zu kompliziert für die Leser empfunden und bereinigt. Mit der Crisis wurde die Herkunft vieler Figuren, 0Grüne Leuchte ) oder Aquaman, umgeschrieben und zusammengeführt. Andere Figuren, wie Supergirl, ließ man sterben. Viele Änderungen hatten aber unbedachte Auswirkungen, die in mehreren, serienüberspannenden Geschichten korrigiert werden sollten. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen, derzeit nähert sich Superman samt assoziierten Figuren und Titel wieder seiner früheren Version an. Herkunftsgeschichte
Supermans Herkunftsgeschichte wurde im Laufe der Jahre immer wieder verändert, bleibt im Kern aber die folgende: Der auf dem fernen Planeten Krypton lebende Wissenschaftler Jor-El entdeckt, dass die Zivilisation der Kryptonier durch eine nahende Katastrophe dem Untergang geweiht ist. Um seinen dreijährigen Sohn Kal-El zu retten, schickt er ihn mit einem Raumschiff zur Erde. Das Raumschiff landet dort im amerikanischen BundesstaatKansas , am Stadtrand Smallvilles. Der Junge wird als Waise von dem kinderlosen Farmerehepaar Kent gefunden, das ihm den Namen Clark gibt und ihn als eigenen Sohn großzieht.
Schon bald erkennt er seine besonderen Kräfte. Nach seiner Schulzeit bereist er die Welt und entschließt sich, das Verbrechen zu bekämpfen. So entsteht seine zweite Identität: Superman, der Mann aus Stahl . Superman kann fliegen (bis 1950 nur besonders hoch und weit springen), ist stark wie eine Lokomotive, schneller als eine Pistolenkugel und nahezu unverwundbar.
Im Alltag arbeitet er für den Daily Planet die wichtigste Zeitung seiner Heimatstadt Metropolis (Synonym für „die Großstadt“), was ihm die Möglichkeit bietet, gleich an Ort und Stelle zu sein, wenn er gebraucht wird. Ebenso berühmt wie der Mann aus Stahl selbst ist seine Kollegin beim Daily Planet , Lois Lane , die ihn zwar anhimmelt, aber von seinem vermeintlich tollpatschigen Alter Ego Clark Kent nichts wissen will.
Verwendung in der politischen Propaganda
Aufgrund seiner großen Popularität wurde Superman bereits während des Zweiten Weltkrieges, insbesondere nach dem amerikanischen Kriegseintritt im Dezember 1941, zu Propagandazwecken instrumentalisiert. In den Jahren 1942 bis 1945 entstanden zahlreiche Geschichten, in denen er auf Seiten der Alliierten gegen deutsche und japanische Truppen kämpft. Führende feindliche Politiker wie Hitler oder Mussolinidurfte der Held vor allem auf den Coverbildern seiner Comics desavouieren, zum Beispiel, indem er ihnen zusammen mit Batman auf der Titelseite einer Ausgabe der World´s Finest Comics auf einem Jahrmarkt Torten ins Gesicht schleudert. In einem Comicstrip von 1940 überführt er Adolf Hitler und Josef Stalin sogar dem Völkerbund, der die beiden Diktatoren wegen Angriff auf wehrlose Länder verurteilt. Bei den amerikanischen Truppen, die die Comics häufig von ihren Angehörigen als Teil von Verpflegungspaketen mitgeschickt bekamen, erfreuten sich solche Geschichten und Karikaturen, trotz ihrer Verharmlosung des Kriegsgeschehens, großer Beliebtheit.
In der Zeit des Kalten Krieges unterblieb eine direkte Konfrontation Supermans mit dem Kommunismus als dem ideologischen Gegner. Stattdessen brachten die Macher der Comics ihre Haltung mit subtileren Mitteln zum Ausdruck. So ließen sie Superman auf den Titelblättern seiner Comics in nationalstolzer Manier mit der amerikanischen Flagge oder mit der Weißkopfadler, dem nationalen Symbol der Vereinigten Staaten, auf seinen Schultern oder seinem Arm auftreten. Die Haltung der wertemäßigen Überlegenheit des Westens über den Ostblock wurde auch mit der selbstbewussten Formel unterstrichen, Superman kämpfe für „Wahrheit, Gerechtigkeit und die amerikanische Lebensart“ („Truth, Justice and the American Way“), eine Losung, die Ende der Vierzigerjahre aufkam und in den 1950ern durch die Fernsehserie popularisiert wurde.
Neuere Interpretationen des Superman-Stoffes vermeiden demgegenüber eine ideologische Vereinnahmung Supermans: In den Comics erscheint er seit den 1980er-Jahren verstärkt als Beschützer der ganzen Welt, anstatt als ein dezidiert amerikanischer Held. Einige in den Vereinigten Staaten – zumindest politisch – mehrheitsfähige Positionen lehnt Superman dabei seit jeher ab: So weigert er sich beharrlich, selbst seine schlimmsten Widersacher zu töten, was im Kontrast zur Todesstrafe steht.