Papitz, niedersorbisch Popojce, ist ein Kirchdorf in der brandenburgischen Gemeinde Kolkwitz im sorbischen Siedlungsgebiet der Niederlausitz ...
Geographie
Papitz liegt in Form eines Angerdorfes nordwestlich des Ortes Kolkwitz im südlichen Spreewald zwischen den Städten Vetschau/Spreewald im Westen und Cottbus im Osten. Umgebende Ortschaften sind Werben im Norden, Ruben im Nordosten, Gulben und Zahsow im Osten, Dahlitz im Südosten, Kunersdorf im Süden, und Milkersdorf sowie Babow im Westen.
Die Bahnstrecke Berlin Cottbus mit Bahnhof in Kunersdorf und die Bundesautobahn 15 verlaufen südlich von Papitz in Ost-West-Richtung.
Ortsgeschichte
Papitz fand erstmals 1350 urkundliche Erwähnung als Popewitz. Vermutlich Mitte des 14. Jahrhunderts wurde die heutige Kirche errichtet. Erwähnt wurde sie erstmals in der 1495 abgeschlossenen Meißner Bistumsmatrikel mit Datierung auf das Jahr 1396.
Adam von Schlieben erbaute 1587 eine Windmühle. Wenig später ging das ganze Dorf in den Besitz der Herren von Schlieben über. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618 1648) gelangte Papitz mit der Niederlausitz unter kursächsische Landeshoheit. Unter dieser verblieb es, bis Sachsen 1815 die Niederlausitz infolge der Befreiungskriege an Preußen abtreten musste.
Durch den Brand des Pfarrhauses im Jahr 1823 gingen Pfarrakten und Kirchbücher verloren. Bei einem weiteren Brand 1867 wurden zehn Bauerngüter zerstört.
Zwischen Reichsgründung und Erstem Weltkrieg entstanden in Papitz unter anderem ein Schützen-, ein Gesangs- und ein Sportverein. Der Schützenverein weihte am 3. Oktober 1920 ein Denkmal für die sieben im Krieg gefallenen Papitzer ein.
Am 21. April, fünf Tage nach dem Oder- und Neißeübertritt der Roten Armee, besetzte diese das Dorf. Die Bilanz nach dem Zweiten Weltkrieg fiel weitaus verheerender als nach dem Ersten aus, 30 Papitzer fielen, es herrschte große Wohnungsnot und etwa 500 Flüchtlinge mussten untergebracht werden.
Am 1. Juli 1950 wurde die südlich von Papitz gelegene Ortschaft Kunersdorf eingemeindet. Mitte der fünfziger Jahre erfuhr das Dorfzentrum eine Neugestaltung.
Am 6. Dezember 1993 schlossen sich Papitz und weitere Gemeinden zur Großgemeinde Kolkwitz zusammen.
Bevölkerungsentwicklung ...
Im Jahr 1652, kurz nach Ende des Dreißigjährigen Krieges, lebten in Papitz 18 Hüfner, zehn Gärtner und acht Büdner.
Anfang des 19. Jahrhunderts hatte Papitz 360 Einwohner. Noch Mitte des 19. Jahrhunderts bildeten die Sorben die Bevölkerungsmehrheit, von den 456 Einwohnern verstanden 97 % die Sprache. In der Gründerzeit stieg die Einwohnerzahl zwischen 1875 und 1890 von 478 auf 576 an, fiel danach jedoch auf etwa 500 zurück. In der Zwischenkriegszeit gab es einen weiteren Rückgang, so dass der Ort 1939 noch 469 Einwohner hatte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl durch Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten stark an, so dass gegen Ende Oktober 1946 rund 600 Einwohner gezählt wurden. Durch die Eingemeindung von Kunersdorf stieg die absolute Zahl 1950 auf über 1200, fiel bis 1975 jedoch auf 975 und bis 1981 unter 900. Zwischen 1986 und der Eingemeindung 1993 gab es nur noch einen minimalen Bevölkerungsrückgang.
Ortsname
Der Ortsname leitet sich vom Niedersorbischen pop "Priester" ab und bezeichnet eine in geistlichem Besitz befindliche Siedlung. Urkundliche Belege für den Namen sind unter anderem Popewitz (1350), Papicz (1464), Papitzenn (1493), Papitz (1588) und Popiz (1679).
Der sorbische Name ist schriftlich 1654 als spopoitz (von z Popojc "aus/von Papitz"), 1761 als Popojze und 1843 als Popojce belegbar.
Persönlichkeiten
Der Buchdrucker und Verleger Johann Jakob Korn (1702 1762) wurde in Papitz geboren.
In Papitz wirkten der Lehrer und Schriftsteller David Traugott Kopf (1788 1865), der Lehrer und Volkskundler Hendrich Jordan (1841 1910) und der Theologe und Heimatforscher Herbert Zerna (1905 1955).
Die niedersorbische Dichterin und Publizistin Mina Witkojc (1893 1975) schloss ihren Lebensabend in Papitz ...
Ende des Auszugs aus dem Wikipedia-Artikel.
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