Ludendorffspende für Kriegsbeschädigte.
100% Original-Postkarte, um 1915.
Mit farbiger Abbildung nach einer Zeichnung von Wilhelm Schulz, München.
Karte nicht beschriftet und nicht gelaufen.
Größe: 92 x 140 mm.
Künstlerpostkarte Nr. 5
Graphische Kunstanstalten F. Bruckmann A.G., München.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
EXTREM SELTEN!!!
100%-Echtheitsgarantie – kein späterer Abzug, kein Repro, kein Nachdruck!!!
Besichtigung jederzeit möglich.
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Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!1. Weltkrieg, 1. WK, 1.WK, 1915, 1st World War, 20. Jahrhundert, Akademische Kunst, Akademische Malerei, Altdeutschland, Armee, Dekorative Graphik, Der Europäische Krieg, Deutsche Geschichte, Deutsches Kaiserreich, Deutsches Reich, Deutschtum, Erste Hilfe, Erster Weltkrieg, Feldgrau, Feldgraue, Feldheer, Feldzug, first world war, Front, Fronterlebnis, Frontsoldaten, Fürsorge, Genre, Genremalerei, German, Germans, Germany, Gesundheitswesen, Grafik, Graphik, Heer, Heeresdienst, Heerwesen, Heimat, Heimatfront, Helden, Heldenkampf, Heldenleben, Heldentaten, Heldentum, Hilfeleistung, Hilfsdienst, Hilfsdienste, Hilfstätigkeit, Historically, Historisch, Historische Bilder, history, Humanitäre Hilfe, Kaiserreich, Kaiserzeit, Kameraden, Kameradschaft, Krankenpflege, Krankenversorgung, Krieg, Krieger, Kriegsbilder, Kriegs-Bilder, Kriegsfolgen, Kriegsführung, Kriegsgeschichte, Kriegsjahr 1915, Kriegsland, Kriegsmaler, Kriegsmalerei, Kriegswirtschaft, Kultur, Kulturgeschichte, Kunst, Kunstgeschichte, Landesverteidigung, Landser, Lazarettarbeit im Ersten Weltkrieg, Militär, Militärgeschichte, Militaria, Militärmalerei, military, Monarchie, Opfergang, Patriotismus, Pflege, Pflegetätigkeit, Rettungs- und Hilfsdienste, Rettungswesen, Samaritertätigkeit, Soldat, Soldaten, soldier, Sozialarbeit, Sozialwesen, Stahlgewitter, Streitkräfte, Tapferkeit, Tatentradition, Territorialheer, Tradition, Truppe, Truppenformationen, Truppengattung, Uniform, Uniformkunde, Uniforms, Vaterland, Verwundete, Verwundetenfürsorge, Wehrfähigkeit, Wehrhaftigkeit, Wehrkraft, Wilhelminische Ära, wilhelminische Epoche, Wilhelminisches Kaiserreich, Wilhelminisches Zeitalter, Wohlfahrt, Wohltätigkeit, World War I, WWI, Zeitalter, Zeitgeschehen, Zeitgeschichte, Zweites Kaiserreich, Zweites Reich Wilhelm Schulz (* 23. Dezember 1865 in Lüneburg; † 16. März 1952 in München) war ein deutscher Karikaturist, Maler und Dichter. Er hat insbesondere für die Satire-Zeitschrift Simplicissimus und als Buchillustrator gearbeitet. Leben Aus einfachen Verhältnissen stammend besuchte Schulz die Gewerbe- und Bauschule in Hamburg, die er jedoch nach dem überraschenden Tod des Vaters vorzeitig abbrechen musste. Er schloss daraufhin eine Lehre an der Lithographischen Kunstanstalt in Hamburg ab. 1887 konnte er mit einem Stipendium des Preußischen Kultusministeriums die Berliner Kunsthochschule besuchen. Anschließend studierte er an der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe und schließlich ab dem 21. Oktober 1892 an der Münchner Kunstakademie bei Paul Hoecker,[1] bei dem auch Bruno Paul und eine Reihe der Künstler der späteren Vereinigung Scholle studierten. Sie alle zählten wenig später zum Kreis um den jungen Verleger Albert Langen, als dieser 1896 die Satirezeitschrift Simplicissimus ins Leben rief. Schulz heiratete 1897 die ebenfalls aus Lüneburg stammende Marie Clausius, mit der er eine Tochter, Anneliese, später verheiratete Böhmer, hatte. Den Rest seines Lebens verbrachte er in München, muss jedoch zu intensiven Studienreisen nach Lüneburg zurückgekehrt sein, da er bis ins hohe Alter hinein immer wieder neue Motive aus seiner Vaterstadt für seine Simplicissimus-Bilder heranzog. 1943 wurde seine Wohnung in München von Bomben zerstört, so dass das Ehepaar an den Walchensee übersiedeln musste. Nach dem Krieg kehrten sie nach München zurück. Da Schulz mit dem Simplicissimus-Verlag seine Lebensgrundlage verloren hatte, verbrachte er, von einem Augenleiden an der Arbeit gehindert, seine letzten Lebensjahre in sehr bescheidenen Verhältnissen. Erst mit seinem Tod wurde wieder auf ihn aufmerksam gemacht. Werk Wilhelm Schulz war neben Eduard Thöny der einzige Zeichner, der vom ersten bis zum letzten Jahrgang Beiträge für den Simplicissimus lieferte. 1906 wurde er Teilhaber der GmbH, von der die Zeitschrift nun herausgegeben wurde. Seine Besonderheit unter den Kollegen war, dass er oft zu seinen Zeichnungen Gedichte schrieb, deren sprachlicher Duktus an Theodor Storm und Wilhelm Raabe erinnert. Das Gedicht Der Jäger wurde von Edvard Grieg vertont. Über Jahrzehnte hinweg brachte er stimmungsvolle Veduten deutscher Kleinstädte, die frei von allen Spuren des modernen Lebens eine „gute alte Zeit“ in Erinnerung rufen. Es wurde immer betont, dass Schulz mit seinen Bildgedichten eine besonders gefühlsbetonte Note in die Zeitschrift brachte. Er schuf aber, insbesondere ab 1900, mindestens genauso viele Bilder mit tagespolitischem Bezug. Mehr als seine Zeichnerkollegen nahm er dabei für die Arbeiterklasse Stellung, deren ausgemergelten Gestalten an die Zeichnungen von Käthe Kollwitz erinnern. Die Gleichschaltung des Simplicissimus durch die Nationalsozialisten im März 1933 trug er mit und passte sich den neuen politischen Gegebenheiten an. In der NS-Zeit blieb er ein anerkannter Künstler und zeigte zwischen 1937 und 1942 insgesamt acht Werke auf den Großen Deutschen Kunstausstellungen im Münchner Haus der Deutschen Kunst. Museen wie die Staatliche Graphische Sammlung München erwarben nun seine Zeichnungen. Schulz war Mitglied der Berliner Secession, für die er auch ein Ausstellungsplakat schuf. Bis 1900 wurde er dort mit dem Wohnsitz Charlottenburg geführt, so dass er wohl in dieser Zeit zwei Wohnsitze – in München und in Charlottenburg – hatte. In den Katalogen der Secession wird er als Maler bezeichnet, stellte jedoch vor allem Zeichnungen aus, deren Titel nahelegen, dass es sich um Bilder handelte, die im Simplicissimus erschienen waren. Er entwarf auch Bühnenbilder und Theaterkostüme, u. a. für die Inszenierung des Shakespeare-Stückes Was ihr wollt von Max Reinhardt an den Münchner Kammerspielen. Schulz schuf eigene Bücher, darunter zwei erfolgreiche Kinderbücher, und er illustrierte zahlreiche literarische Werke u. a. von Hermann Hesse, Hugo Salus, Ina Seidel und Ludwig Thoma. Heute dürften durch mehrfache Neuauflagen seine Umschlagzeichnung für Thomas Manns Roman Buddenbrooks und die Illustrationen zu Selma Lagerlöf Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen am bekanntesten sein. Für eine Briefmarke der Deutschen Post 2008 wurde ein Detail aus der Einbandillustration verwendet. Schulz’ frühe Illustrationen zeigen in den Umschlägen noch den Stil der Schmuckblätter von Franz von Stuck und in den Illustrationen, autotypisch als Grisaillen gedruckte Aquarelle, fast fotorealistische Miniaturen, wie sie auch Adolf Münzer oder Ferdinand von Rezniček in den 1890er Jahren schufen. Schon bald übernahm aber Schulz den charakteristischen Stil seiner Simplicissimus-Bilder auch für die Buchillustration. Eigenständige illustrierte Bücher Märchen. Bilder und Gedichte von Wilhelm Schulz. Albert Langen Verlag, München o. J. [ca. 1903] Der Prutzeltopf. Ein Kinderbuch. Bilder und Verse. Albert Langen Verlag, München o. J. [1904] Der Bunte Kranz. Albert Langen Verlag, München 1908 Die liebe Eisenbahn. Gerhard Stalling, Oldenburg 1926 (englische Ausgabe: Whitman & Co., Chicago 1933) Buchillustrationen Hans Arnold: Der Umzug und andere Novellen. Adolf Bonz & Co., Stuttgart 1896 Ludwig Hevesi: Die Althofleute. Ein Sommerroman. Adolf Bonz & Co., Stuttgart 1897 Hans Arnold: Aprilwetter. Neue Novellen. Adolf Bonz & Co. Verlag, Stuttgart 1898 Thomas Mann: Der kleine Herr Friedemann. Novellen. S. Fischer Verlag, Berlin 1898 (Einband mit floraler Prägung) Hugo Salus: Gedichte. Georg Müller Verlag, München 1901 (Einband) Hugo Salus: Susanna im Bade. Schauspiel in 1 Aufzug. Mchn., Langen 1901. Hans Arnold: Sonnenstäubchen. Neue Novellen. Adolf Bonz & Co., Stuttgart 1902 Hugo Salus: Ernte. Albert Langen Verlag, München 1903 (Einband) Thomas Mann: Buddenbrooks. S. Fischer Verlag, Berlin 1903 (Einband) Christian Reuter: Schelmuffskys wahrhaftige kuriöse und sehr gefährliche Reisebeschreibung Zu Wasser und Lande. Erstmals gedruckt zu Schelmerode im Jahr 1696. Jetzt auf’s Neue übersehen und herfürgebracht von Engelbert Hegaur (d. i. Wilhelm Engelbert Oeftering). Albert Langen Verlag, München o. J. [um 1910] (Einband) Otto Rühle: Das proletarische Kind. Eine Monographie. Albert Langen Verlag, München 1911 (Einband) Joseph Conrad: Das Biest und andere Erzählungen. Albert Langen Verlag, München 1912 (Einband) Martin Andersen Nexö: Das Glück. Eine Erzählung aus dem Bornholmer Nordland. München Albert Langen 1913 Ludwig Thoma: Nachbarsleute. Albert Langen Verlag, München 1913 (Einband) Hermann Hesse: In der alten Sonne. Berlin: S. Fischer: 1914 Leo Perutz: Die dritte Kugel. Albert Langen Verlag, München 1915 (Einband) Hermann Hesse: Der Lateinschüler. Hamburg-Großborstel: Verlag der Deutschen Dichter-Gedächtnis-Stiftung 1915 Max Dauthendey: Des großen Krieges Not. Albert Langen Verlag, München 1915 (Einband) Hermann Löns: Der kleine Rosengarten. Volkslieder. Eugen Diederichs Verlag, Jena 1915 (Einband) Ludwig Thoma: Heilige Nacht. Eine Weihnachtslegende. Albert Langen Verlag, München o. J. (1916) August Lämmle: Bunte Geschichten. Mären und Schwänke. Aus dem Volksmund und aus alten Schriften geschöpft. Stuttgart: Strecker & Schröder 1917 (Einband) Hermann Löns: Der kleine Rosengarten. Volkslieder. Jena: Eugen Diederichs Verlag 1917 Verner von Heidenstam: Karl der Zwölfte und seine Krieger. Erster und Zweiter Teil. Albert Langen Verlag, München o. J. (1918) Leo Perutz: Der Marques de Bolibar. Roman. Albert Langen Verlag, München 1920 O. v. Greyerz: Hebels Schatzkästlein. Für die Jugend ausgewählt. Thienemanns Verlag, Stuttgart o. J. (ca. 1920) Ludwig Thoma: Der Jagerloisl. Eine Tegernseer Geschichte. Albert Langen Verlag, München 1921 (Einband) Thoma, Ludwig: Der Ruepp. Roman. Albert Langen Verlag, München 1922 (Einband) Thoma, Ludwig: Münchnerinnen. Roman. Albert Langen Verlag, München 1923 (Einband) Thoma, Ludwig: Nachbarsleute. Albert Langen Verlag, München 1923 (Einband) Leo Perutz: Turlupin. Roman. Albert Langen Verlag, München o. J. (um 1924) John Habberton: Helenens Kinderchen. Berlin: Wegweiser Verlag 1924 Gustav W. Eberlein: Kapitän Wulff. Vom Schiffsjungen bis zum Kapitän. Thienemann Verlag, Stuttgart 1924 Ina Seidel: Das wunderbare Geißleinbuch. Neue Geschichten für Kinder, die die alten Märchen gut kennen. Friedrich Andreas Perthes, Stuttgart 1925 Gustav W. Eberlein: Der Seebär. Wulffs weitere Fahrten und Abenteuer. W. Thienemann, Stuttgart 1926 Geflügeltes und Gezeichnetes. Klassikerworte in der Karikatur nach einer Idee von Beo Grendel. Mit einem Vorwort von Alexander von Gleichen-Rußwurm. Illustriert von Karl Arnold, Josef Geis, Olaf Gulbransson, Thomas Theodor Heine, Friedrich Heubner, Erich Schilling, Wilhelm Schulz, Eduard Thöny, Erich Wilke u. a. München: Richard Pflaum Verlag, 1929 Stijn Streuvels: Das Christkind. Albert Langen Georg Müller Verlag, München 1932 Hermann Siegmann (Hrsg.): Jahraus – jahrein. Aus meinem Sommergarten. Herausgegeben im Auftrag der Gauverwaltung des NS-Lehrerbundes Gau Württemberg-Hohenzollern. Thienemann Verlag, Stuttgart o. J. [1937] (Illustrationsbeiträge) Ausstellungen 1940 Städtische Galerie im Lenbachhaus, München 1942 Wandrahm-Museum, Lüneburg 1952 Museum für das Fürstentum Lüneburg, Lüneburg (Katalogbroschüre). Erich Friedrich Wilhelm Ludendorff (* 9. April 1865 in Kruszewnia bei Schwersenz, Preußen, heute Polen; † 20. Dezember 1937 in Tutzing) war als Erster Generalquartiermeister und Stellvertreter Paul von Hindenburgs, dem Chef der Dritten Obersten Heeresleitung (OHL), der faktisch führende deutsche General des Ersten Weltkrieges, Putschist, Reichstagsabgeordneter der N.-Freiheitspartei und Begründer einer deutsch-völkischen Bewegung. Jugend und militärische Karriere Ludendorff wurde als Sohn eines Rittergutsbesitzers und Reserveoffiziers in der Nähe von Schwersenz (dem heutigen Swarzędz, Polen) geboren. Der Vater entstammt einer Pommerschen Kaufmannsfamilie, deren Stammbaum bis hin zu Erik XIV. von Schweden zurückverfolgt werden kann. Ludendorffs Vater kämpfte als Kavallerieoffizier in den deutschen Einigungskriegen (1866, 1870/71) und bestimmte Erich für die Offizierslaufbahn. Seine Mutter entstammte der preußischen Adelsfamilie von Tempelhoff, einer ihrer Urgroßväter war der preußische General Georg Friedrich von Tempelhoff. Sein jüngerer Bruder war der Astrophysiker Hans Ludendorff. Nach seiner Ausbildung im Kadettenkorps Plön und an der Hauptkadettenschule in Groß-Lichterfelde in den Jahren 1877 bis 1882 durchlief Ludendorff zunächst die übliche Karriere eines Generalstabsoffiziers. 1908 wurde Ludendorff zum Oberstleutnant und 1911 zum Oberst befördert. 1912 wurde er als Regimentskommandeur nach Düsseldorf versetzt, am 22. April 1914 zum Generalmajor befördert und zum Kommandeur der 85sten Infanteriebrigade in Straßburg ernannt. Im Ersten Weltkrieg Während des Ersten Weltkriegs veränderte sich Ludendorffs Karriere rapide. Zunächst stieg er schnell in der Oberen Heeresleitung auf. Im Laufe des Weltkrieges wurden Paul von Hindenburg und er die eigentlichen Machthaber im Reich. Gegen Ende des Weltkriegs verlor Ludendorff seinen Einfluss auf die deutsche Politik jedoch fast völlig. Aufstieg zur Oberen Heeresleitung Sechs Tage nach Beginn des Ersten Weltkriegs und drei Tage nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Belgien besetzte die von Ludendorff kommandierte Brigade am 6. August 1914 die Zitadelle in Lüttich, wofür er mit dem höchsten preußischen Orden Pour le Mérite ausgezeichnet wurde. Am 22. August 1914 wurde er zum Chef des Generalstabs der 8. Armee berufen. Mit dem späteren Reichspräsidenten Hindenburg war er als strategischer Kopf an den Siegen in der Tannenbergschlacht und der Masurenschlacht gegen die russischen Truppen maßgeblich beteiligt. Nach den Kämpfen um Lodz wurde Ludendorff zum Generalleutnant befördert. Das Duumvirat Hindenburg-Ludendorff Nach der Entlassung Erich von Falkenhayns als Chef des Generalstabs am 29. August 1916 stieg Ludendorff zum General der Infanterie und als Erster Generalquartiermeister neben Hindenburg zum eigentlichen Kopf der dritten OHL auf. Als vermeintlich einzige Hoffnungsträger für einen Sieg hatten beide eine nahezu unangreifbare Machtstellung und übten eine faktische Militärdiktatur aus, neben der die Stellung des Kaisers als auch die des Reichskanzlers Bethmann Hollwegs verblasste. Innerhalb der OHL, so der Historiker Erich Eyck, fiel Ludendorff aufgrund seiner überlegenen rhetorischen Fähigkeiten gegenüber Hindenburg mehr und mehr die Rolle des intellektuellen Drahtziehers zu. Aufgrund dieser Machtposition wurden Hindenburg und Ludendorff letztlich wesentlich mitverantwortlich für die militärische Niederlage des Deutschen Reichs. Das von Hindenburg und Ludendorff durchgesetzte „Hilfsdienstgesetz“ vom Dezember 1916 sollte Massenstreiks verhindern und die Arbeiterschaft bei der Stange halten. Eine der ersten entscheidenden Meinungsverschiedenheiten Ludendorffs und Hindenburgs mit Bethmann Hollweg war die von letzterem aus Furcht von einem daraus resultierenden Kriegseintritts der USA abgelehnte Eröffnung eines U-Boot-Krieges. Gegen den expliziten Widerstand Bethmann Hollwegs, setzten die beiden Generäle den Eintritt in jenen als Antwort auf die britische Seeblockade durch. In der Folge traten jedoch USA, wie von Bethmann Hollweg erwartet, öffentlich auf Seiten der Alliierten in den Krieg ein. Im Osten erstrebte Ludendorff sehr weitgehende Kriegsziele, die noch über das im Friedensvertrag von Brest-Litowsk Erreichte hinausgingen; Ludendorff betrieb eine Abtrennung Estlands, Finnlands, Livlands und der Ukraine vom Russischen Reich und wollte die Armee bis St. Petersburg vorrücken lassen. Zur Destabilisierung der russischen Regierung ließ er in einem versiegelten Zug eine Gruppe russischer Revolutionäre, darunter Lenin, aus der Schweiz über Deutschland nach Russland schleusen. In der Frühjahrsoffensive 1918 wendete er die so genannte Tiefeninfiltrationstaktik an, die erstmals seit Beginn des Grabenkriegs einen wirklichen Durchbruch und operative Geländegewinne ermöglichte. Zu einem entscheidenden Sieg reichten diese Erfolge aber nicht. Am 24. März 1918 wurde ihm aufgrund seiner Verdienste als einem von fünf Offizieren des ersten Weltkrieges das Großkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Propagandabemühungen Neben militärstrategischen Fragen war Ludendorff besonders an der Rolle von Propaganda für die Kriegsführung interessiert wie er sie vom britischen Crewe House realisiert sah. Beeindruckt von der Moral der britischen Soldaten beauftragte Ludendorff eine Geheimdienststudie, die Gründe für diese Moral herauszufinden. Die Studie befand, dass der englische Humor dabei eine entscheidende Rolle spielte, was Ludendorff zu dem Bonmot „Was ist humour?“ verleitete. In der Folge versuchte er die Moral der deutschen Tuppen durch ein unter den Soldaten verteiltes Buch über Humor zu heben. Ludendorff beschränkte seine Propagandabemühungen nicht auf die traditionellen Medien. Er erkannte früh die Möglichkeiten des Films und richtete folgerichtig am 13. Januar 1917 das Bild- und Filmamt (Bufa), eine Vorläuferorganisation der Ufa, ein. Die Aufgabe dieser Behörde bestand darin, auch im eigenen Land den Film für die psychologische Kriegführung nutzbar zu machen. Die Pläne des Generalstabs und insbesondere Ludendorffs gingen jedoch weit über die Einrichtung des Bufa hinaus. Ihm schwebte ein großer Filmkonzern vor, der – vom Staat gesteuert – den nationalen Interessen dienen sollte. Unter diesem Vorzeichen wurde die Universum-Film AG (Ufa) am 18. Dezember 1917 in Berlin als Zusammenschluss privater Filmfirmen gegründet, der jedoch zur Hälfte mit Reichsmitteln anfinanziert wurde. Das Startkapital der Firma, an der neben der Reichsregierung und dem Kriegsministerium auch die Deutsche Bank beteiligt war, betrug 7 Millionen Reichsmark. Ludendorff als „Diktator“ Die Macht Ludendorffs, dem wahren Chef der Dritten OHL, war immer mehr gestiegen, während der fügsame Hindenburg alles deckte und als Fassade für Ludendorffs diktatorischen Manipulationen diente. Die stille Diktatur der OHL war auch durch die Schwäche Kaiser Wilhelms bedingt, der in den beiden letzten Kriegsjahren immer hilfloser agierte, was die Position der OHL stärkte. Eine offene Diktatur war für Ludendorff nachteilig, sie brauchte einen Kanzler als „Blitzableiter“, als „Sündenbock“ für die Fehler und Unzulänglichkeiten der deutschen Politik. Bethmanns Nachfolger Georg Michaelis und Georg von Hertling betrachteten sich selbst ganz bewusst nur als Ludendorffs Gehilfen an der Heimatfront. Die OHL unter Ludendorff hatte zeitweise die totale Autorität in allen Bereichen, sie war unter anderem für die Rücktritte von Bethmann Hollweg, Kriegsminister Wild, Admiralstabschef Holtzendorff, Kabinettschef Valentini, Staatssekretär Kühlmann und Kanzler Michaelis verantwortlich. Bereits ab Frühsommer 1917 entwickelte Ludendorff eine solche politische Aktivität, dass es fast schien, als hätte die OHL ein eigenes Außenministerium gebildet und der Generalstabschef unbegrenzt Zeit zur Bearbeitung politischer Fragen gehabt. Bethmann Hollweg hätte sich notfalls mit einem Status quo-Frieden abgefunden, weil die „Selbstbehauptung“ gegen die stärkstmögliche Koalition in Europa als Erfolg zu werten sei. Für Ludendorff hätte der Status quo bedeutet, dass wir den Krieg verloren hätten. Nur konnte der General Ludendorff den Siegfrieden nicht liefern, den der Politiker Ludendorff verlangte. Da für den kommenden Krieg angeblich Deutschlands Ausbau zur „Weltmacht“ nötig sei, wäre für Ludendorff die Rückkehr zum Status quo ante ein Abstieg, der zur politischen Bedeutungslosigkeit führen musste. Abstieg aus dem inneren Machtzirkel Angesichts der steckengebliebenen Offensiven an der Westfront sprach sich Ludendorff am 29. September 1918 auf einem Zusammentreffen der Heeresleitung mit dem Kaiser in Spa für ein sofortiges Waffenstillstandsangebot an den US-Präsidenten Wilson und – aus taktischen Gründen – für eine Parlamentarisierung der Regierung aus. Die genauen Umstände dieses Sinneswandels sind bis heute strittig, aber unstrittigerweise gilt diese bisweilen als Affekthandlung bewertete Entscheidung als wichtigster Drehpunkt für die Einführung der Republik und die militärische Kapitulation. Zivile, insbesondere sozialdemokratische Politiker sollten damit die Verantwortung für die Beendigung des Krieges übernehmen; hierin lag der Keim für die Dolchstoßlegende. Mit der Regierungsübernahme durch Maximilian von Baden Anfang Oktober 1918 schwand Ludendorffs Einfluss auf die deutsche Politik rasch; alle folgenden Differenzen mit dem Reichskanzler wurden zugunsten des letzteren entschieden. Friedrich Graf von der Schulenburg nutzte die Tatsache, dass Ludendorff de facto die deutsche Kapitulation eingeleitet hatte, um ihn unter Druck zu setzen. Als Ludendorff Ende Oktober in eklatantem Widerspruch zu seinen vorherigen Schritten eine Fortsetzung des „Widerstands mit äußersten Kräften“ forderte, wurde er am 26. Oktober 1918 auf Geheiß des Reichskanzlers, formell jedoch auf eigenem Wunsch hin entlassen. Ludendorff nahm es Hindenburg sehr übel, dass dieser nicht zugleich zurücktrat. Zu Beginn der Novemberrevolution floh er nach Schweden. Kampf gegen die Weimarer Republik Nach seiner Rückkehr nach Deutschland spielte Ludendorff eine führende Rolle in den republikfeindlichen und chauvinistischen Kreisen der völkischen Bewegung und war sowohl am Kapp- als auch am H.-Ludendorff-Putsch aktiv beteiligt. H.-Ludendorff-Putsch und Folgezeit Über Max Erwin von Scheubner-Richter lernte Ludendorff H. kennen, an dem er zunächst kein näheres Interesse zeigte, da dieser sich als ehemaliger Gefreiter im Dienstrang weit unter ihm befand. In der Nacht zum 9. November 1923 versuchte Ludendorff im H.-Ludendorff-Putsch gemeinsam mit H., A. die Reichsregierung zu stürzen und die Macht an sich zu reißen. H. betrachtete zu dieser Zeit Ludendorff noch als Führer der rechtsradikalen Kräfte. Der Putschversuch schlug fehl; Ludendorff wurde im folgenden Prozess trotz des schwerwiegenden Belastungsmaterials auf Grund seiner Verdienste im Ersten Weltkrieg freigesprochen. Das Verhältnis zu H., der zur Festungshaft verurteilt wurde, verschlechterte sich Anfang 1924 zusehends, vor allem deshalb, da H. sich nun selbst zum Führer der N. berufen sah. Ludendorff, der stark antiklerikale Ansichten vertrat, entfernte sich außerdem von H. aufgrund dessen pragmatischen Kurses im Verhältnis zur Katholischen Kirche. H. beschuldigte Ludendorff im Gegenzug, die völkische Bewegung mit der Deutschgläubigkeit zu spalten. Ludendorff übernahm derweil gemeinsam mit G. St. die Führung der Deutschvölkischen Freiheitspartei, eine der völkischen Splittergruppen mit antisemitischem Leitmotiv, die das Erbe der nach dem H.putsch vorübergehend verbotenen N. antreten wollte. Von 1924 bis 1928 saß er als Abgeordneter für diese nach dem N.-Verbot in N. Freiheitspartei umbenannte Partei im Reichstag. 1925 ließ sich Ludendorff als Kandidat der Völkischen für die Wahl zum Reichspräsidenten nominieren. H. war zu diesem Zeitpunkt noch kein deutscher Staatsbürger und konnte so nicht selbst antreten; die N. unterstützten indes stillschweigend Ludendorff im ersten Wahlgang, in dem er jedoch lediglich 1,1 Prozent der Stimmen erlangte. Nachdem H., auf dessen Unterstützung er gerechnet hatte, seine Anhänger dazu aufgefordert hatte, für Hindenburg zu stimmen, trat Ludendorff im zweiten Wahlgang nicht mehr an. Verschwörungstheorien und kabbalistische Geschichtsdeutung Ludendorff zog sich nach diesem blamablen Ergebnis aus der Parteipolitik zurück. Das Scheitern seiner parteipolitischen Karriere erklärte er verschwörungstheoretisch mit dem „Wirken überstaatlicher Mächte“. Damit waren der Jesuitenorden, die Freimaurerei, das Judentum und die kommunistische Internationale gemeint, die sich, so wähnte der immer paranoider werdende Ludendorff, zusammengetan hätten, um Deutschland zu demütigen und zu knechten. Zu diesem Zweck hätten sie unter anderem schon 1914 die Morde von Sarajevo inszeniert, die russische Revolution, den Kriegseintritt der USA, den Umsturz vom 9. November 1918 und den Versailler Vertrag. Dass die einzelnen Gruppierungen in dieser angeblichen Weltverschwörung einander zum Teil spinnefeind waren, hielt Ludendorff nicht davon ab, immer mehr konspirationistisches Garn dieser Sorte zu spinnen. Er verstieg sich zum Beispiel zu der Behauptung, Mozart und Schiller seien von der „Tscheka des überstaatlichen Geheimbundes“ ermordet worden. Forum für diese Verschwörungstheorien bot ihm der politische Ziele verfolgende T. Ursprünglich hatten er und K. H. diese Organisation 1925 als Dachverband völkischer Kräfte gegründet, um kleinere Organisationen, aus anderen konservativen und rechtsnationalen Vereinen ausgestoßene Völkische und Reste der verbotenen N. zu sammeln. Unter dem Einfluss von Ludendorffs zweiter Frau Mathilde entwickelte sich der Bund aber zu einer Gruppierung, in der zunehmend antichristliches Gedankengut vertreten und in der an Stelle des Christentums die Philosophie Mathilde Ludendorffs gestellt wurde. In den späteren Veröffentlichungen des T. konstruierte Ludendorff nicht nur weitere Verschwörungstheorien, sondern vermutete kabbalistische Hintergründe bei bestimmten Geschichtsdaten: Da die Ziffern 10 und 5 als kabbalistische Zahlwerte der ersten beiden Buchstaben des Gottesnamens JHWH den Juden heilig sind, müsse der nächste Weltkrieg, der von ihnen ausgelöst werden würde, am 1. Mai 1932 oder 1941 beginnen, denn die Zahlen 1932 und 1941 haben als Quersumme 15. Teile dieser Verschwörungsideologie fand breite Resonanz unter der deutschen Bevölkerung; Ludendorff wurde ein Nationalheld, der zumindest metaphorisch durch eine Verschwörung von Juden und Freimaurern gestürzt worden sei. Ludendorff blieb weiterhin eine wichtige Symbolfigur für die völkische Bewegung, aber auch für den hegemonialen Antisemitismus; anlässlich seines 60. Geburtstages 1925 lobte das Göttinger Tageblatt beispielsweise Ludendorffs Kampf gegen das Judentum. Die meisten völkische Kräfte, insbesondere auch die meisten N., die ansonsten Verschwörungstheorien wie den P. d. W. v. Z. nicht abgeneigt waren, teilten die Ideen des ehemaligen Kampfgenossen jedoch nicht in vollem Umfang. A. R. vermutete, der ehemalige Generalquartiermeister sei psychotisch geworden, während G. in seinem Tagebuch ätzte: "Diese Frau ist sein böser Geist". Bereits am 5. Februar 1927 war ein Rundschreiben an alle Gauleitungen der N. ergangen, das parteioffiziell feststellte: „Exz. Ludendorff ist nicht Mitglied der N. und hat deshalb auf diese keinerlei Einfluss“. H. äußerte im selben Jahr auf einer öffentlichen Veranstaltung in Regensburg sogar die Vermutung, Ludendorff sei selbst Mitglied einer Loge. Der N. blieb in seiner Ablehnung des Ludendorffschen Ideen innerhalb der völkischen Bewegung nicht allein. Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs Heinrich Rendtorff und die führenden protestantischen Theologen sowie einige konservative Publizisten bekämpften Ludendorffs Ideen in der völkisch orientierten Zeitschrift Glaube und Volk. 1933 wurden der T. mit seinen angeschlossenen Organisationen und seine Zeitschrift Ludendorffs Volkswarte verboten. Nur die Zeitschrift Am heiligen Quell Deutscher Kraft durfte bis 1939 weiter erscheinen. Letzte Jahre und Tod Im Laufe des Jahres 1928 begann Ludendorff auch F. und N. als Teil der „überstaatlichen Mächte“, von denen er sich verfolgt sah, und die er öffentlich scharf bekämpfte, zu betrachten. Nach der Ernennung H.s zum Reichskanzler protestierte Ludendorff dagegen in scharfer Form bei Reichspräsident Hindenburg. Da die N. ihn aber als Helden des Weltkrieges und der „Kampfzeit“ verehrten, blieb das Ehepaar Ludendorff persönlich unbehelligt, nach Hindenburgs Tod 1934 versuchten sie sich mit ihm auszusöhnen und ihn als nationale Identifikationsfigur aufzubauen. H.s Angebot, ihn zum Generalfeldmarschall zu ernennen und ihm ein wertvolles Rittergut zu schenken, lehnte Ludendorff brüsk ab, da er von einem Gefreiten nicht den Feldmarschallstitel bekommen wollte. Schließlich kam es am 30. März 1937 zu einer Aussprache zwischen H. und Ludendorff, auf die Ludendorff nur unter der Bedingung eingegangen war, dass der Bund für Deutsche Gotterkenntnis wieder zugelassen würde. Dieser wurde als „Deutsche Gotterkenntnis (L)“ gleichberechtigt zu den christlichen als Religionsgemeinschaft staatlich zugelassen. Am 20. Dezember 1937 starb Ludendorff an einem Krebsleiden. Die n. Regierung ehrte ihn gegen seinen ausdrücklichen Willen und den seiner Ehefrau mit einem Staatsbegräbnis am 22. Dezember 1937 in München, beigesetzt wurde er am selben Tag auf dem Neuen Friedhof in Tutzing. Die dortige Gedenkstätte verfügt über das Ludendorff-Archiv. Einfluss auf die Nachwelt Obwohl Ludendorff in seinem 1934 erschienen Pamphlet Der totale Krieg eines der nachhaltigsten Stichwörter der n. Regierungsideologie geliefert hat, so wich H.s Militärstrategie im Totalen Krieg doch inhaltlich deutlich von den Überlegungen Ludendorffs ab. Anders als Ludendorff, der basierend auf der Dolchstoßlegende dem Militär sämtliche Verfügungsgewalt überlassen wollte, sah H. den Krieg als genuin politisch an; dadurch gewann der Krieg an Grausamkeit, die weder der Ideologie Ludendorffs noch seines geistigen Antipoden Clausewitz, dessen Werk Ludendorff als überholt betrachtete, unterlag.