4v5: 4x Porzellan Mokka Service Donatello Dreiecksdekor Reinstein Rosenthal~1910

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Jugendstil Porzellan Mokka-Service: Donatello Dreieck H.G. Reinstein Vereinigte Kunstgewerbler Darmstadt Rosenthal Kunstabteilung Selb ~1910 

Selten: 4-teiliges Mokkaservice aus dem eleganten Donatella Rosenthal Porzellan Service in der geometrisierten abstrakten Form der zweiten Jungendstil-Phase. Feines weißes Porzellan, Formnummer 250, Dekor "Dreieck" mit blauem Unterglasur Dreiecks-Bordüren-Dekor*). Ausformung um 1910 in der Jugendstilzeit, im Einzelnen bestehend aus

-  Mokkakanne mit Deckel 16 cm hoch, bezeichnet Donatello,

-  Rahmgießer 8,5 cm hoch, bezeichnet Donatello,

Mokkatasse, 4 cm hoch, oben 6,3 cm, 

-  Untertasse, ⌀ 11 cm. 

Am Boden jeweils die um oder vor 1910 verwendete grün gestempelte Marke des Werk Selb "Rosenthal". Alle Teile sehr guter originaler neuwertiger Zustand, 1. Wahl, ohne Chip, ohne Haarriß, ohne Restaurierung. Bitte beachten Sie auch meine anderen Angebote mit Donatello - danke!

*) Bei dem nur schwer zu findendem unterglasurblauen Dreiecksdekor auf Donatello dürfte es sich um die Kopie eines Dekorentwurfs von Therese Trethahn um 1905 für die Wiener Porzellan-Manufaktur Josef Böck handeln. Literatur: Das Service ist abgebildet in den Keramischen Monatsheft 3/1906 auf Seite 34.

Der  berühmte Entwurf für Donatello wurde soviel man weiß um 1905 von Hans Günter Reinstein von den Vereinigten Kunstgewerblern Darmstadt - einer Hochburg des Jugendstils - unter Mitwirkung des Firmenchefs Philipp Rosenthal entworfen. Man hatte sich zum ersten Mal - um den Anschluss an die Moderne zu finden - an einen Künstler außerhalb des Werks gewandt. Doch schon bald stellte sich heraus, daß große Teile des Publikums nach der Jahrhundertwende mit dieser modernen Porzellanform nicht viel anzufangen wußten. Aber immerhin war von Rosenthal ein Anfang für neue Serviceform gesetzt und das Service Donatello mit seiner formal ausgewogenen Form war später mit mehreren verschiedenen Dekoren Jahre erfolgreich am Markt und 1910 wurde aus der Form Donatello auch noch ein Fischservice von der Kunstabteilung im Werk Selb abgeleitet.

Die Porzellanfabrik Ph. Rosenthal & Co. wurde 1879 in Erkersreuth bei Selb als gegründet und als Familienbetrieb geführt. Der Unternehmensgründer Philipp Rosenthal siedelte mit seiner Porzellanmalerei von Werl (Nordrhein-Westfalen) nach Selb in Bayern über, wo er im Schloss Erkersreuth seine Malereiwerkstatt industrialisierte. 1897 gründete Rosenthal die Unternehmung Bauer, Rosenthal & Co. in Kronach, um sie anlässlich der Gründung von Philipp Rosenthal & Co. AG 1897 zurück in den heimischen Konzern zu holen. 1908 kaufte Rosenthal die Porzellanmanufaktur Thomas in Marktredwitz sowie 1917 die Porzellanfabrik Zeidler & Co., die später als Marke Bahnhof Selb in Selb-Plößberg bekannt wurde. 1921 übernahm das Unternehmen die Krister Porzellan-Manufaktur in Waldenburg (Schlesien). Die Manufaktur ging 1945 verloren, die Marke wurde aber 1951 wiederbelebt.

In der Zeit des Nationalsozialismus musste sich Philipp Rosenthal 1934 wegen seiner jüdischen Abstammung aus der Unternehmung zurückziehen. Vorstand und Aufsichtsrat wandten sich gegen Rosenthal und setzten verschiedene Maßnahmen, um zu verhindern, dass Rosenthal seine Stimmanteile nutzen könnte, um die Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat zu verändern. So wurde die Gauleitung um Unterstützung gebeten und Aktien mit Stimmanteilen an Personen verkauft, die Rosenthal nicht wohlgesinnt waren. Das NS-Regime ging jedoch nicht direkt gegen Rosenthal vor, um die Auslandsgeschäfte des Unternehmens nicht zu gefährden. Die leidlich verdeckte Arisierung machte sich Erbstreitigkeiten in der Familie zu nutze und drängte auch den von Rosenthal zum Nachfolger ausersehenen Stiefsohn aus dem Unternehmen. Philipp Rosenthals Tod 1937 ebnete seinen Enkeln und dem antisemitisch agierenden Vorstand endgültig den Weg.Als die am 27. März 1941 erlassene Verordnung über Firmen von entjudeten Gewerbebetrieben (RGBl I 1941, S. 177) die Aufgabe des jüdischen Unternehmens- und Markennamens Rosenthal erzwang, intervenierte die „arische“ Geschäftsleitung über den Propagandaminister Joseph Goebbels und erhielt die Ausnahmegenehmigung, den jüdischen Namen behalten zu dürfen.  

Mit der Rückkehr des Juniors Philip Rosenthal aus dem Exil und seinem Eintritt in die Unternehmung 1950 gewann sie eine Pionierrolle im modernen Produktdesign. In Zusammenarbeit mit Industriedesignern wie Raymond Loewy, Tapio Wirkkala, Elsa Fischer-Treyden, Timo Sarpaneva, Verner Panton und Luigi Colani entstand eine imposante Reihe von Produkten, von denen heute einige als Klassiker gelten. Walter Gropius entwarf für Rosenthal das Teeservice TAC und 1967 das Fabrikgebäude für das Thomas-Glaswerk in Amberg, die sogenannte „Glasmacherkathedrale“ (heute Kristallglasfabrik Amberg). Im Jahr 2000 übernahm das Unternehmen die Marke Hutschenreuther und das Hutschenreuther-Werk B in Selb. Im Juni 2008 wurde öffentlich, dass Waterford Wedgwood aufgrund von Liquiditätsschwierigkeiten sein Rosenthal-Aktienpaket abstoßen wollte. Beschäftigt waren zu diesem Zeitpunkt ca. 1100 Mitarbeiter weltweit. Das Unternehmen stand durch den anschließenden Zusammenbruch von Waterford Wedgwood vor der Zahlungsunfähigkeit und musste am 9. Januar 2009 Insolvenz anmelden. Das Rosenthal-Archiv, eine Sammlung mit rund 15.000 Exponaten aus 130 Jahren Firmengeschichte, wurde am 12. August 2009 von der Oberfranken-Stiftung gekauft und als Dauerleihgabe dem Porzellanikon zur Verfügung gestellt. Darunter befinden sich nahezu sämtliche Produktentwürfe, von der Gründung des Unternehmens bis heute, sowie Originale, die von Künstlern wie Salvador Dalí, Andy Warhol, Wilhelm Wagenfeld und Walter Gropius gestaltet wurden.

Hans Günther Reinstein (* 25. Juni 1880 in Plauen; † 1938 oder später) war ein deutscher Künstler, Designer sowie Werbe- und Plakatkünstler. International bekannt wurde er vor allem durch seine zum Patent angemeldeten Möbel aus Pappe. Hans Günther Reinstein wurde in der Gründerzeit des Deutschen Kaiserreichs in Plauen geboren als Sohn des evangelischen Gymnasiallehrers Herrmann Reinstein und dessen Ehefrau Anna, geborene Trebsdorf. Nachdem er in Darmstadt zumindest zeitweilig am Rande der dortigen Künstlerkolonie in Erscheinung trat, arbeitete er zuletzt in seinem Darmstädter Atelier in der Kahlerstraße 4. Im Sommer 1902 gründete Reinstein gemeinsam dem Architekten Alfred Koch und dem Bildhauer C. F. Meier, die beide ebenfalls Schüler von Peter Behrens gewesen waren, die Künstlergruppe Vereinigte Kunstgewerbler Darmstadt, die für die Porzellanfabrik Rosenthal Porzellan entwarf. Buchgestaltung für die Festschrift zur Feier des 25 jährigen Bestehens der Porzellanfabrik Ph. Rosenthal & Co. Aktiengesellschaft Selb und Kronach. 1908 entwarf Reinstein einen Sessel aus Wellpappe, Schicht- und Bugholz, der noch im selben Jahr entweder von dem in Bad Lauterberg ansässigen Unternehmen Vereinigte Möbelfabriken Germania hergestellt wurde oder ab 1911 von der in Wien produzierenden Press-Stoff-Möbel-Gesellschaft. Hans Günther Reinstein zog am 31. März 1938 von Hannover nach Berlin - sein Todesdatum ließ sich zumindest Anfang der 1980er Jahre nicht mehr ermitteln.

 
  • Condition: 4 seltene Teile: Jugendstil Mokkaservice in gutem wenig gebrauchten originaler Zustand, 1. Wahl, ohne Beschädigung, ohne Haarlinie , ohne Chip, ohne Restaurierung.
  • Form Entwurf: H. G. Reinstein und Philipp Rosenthal
  • Form & Funktion: Donatello Mokka Service Kanne, Milchkännchen, Tasse, Untertassen
  • Produktart: Mokka Serviec
  • Material: Porzellan
  • Motiv: Dreiecksdekor. Dreiecke
  • Marke & Herkunft: Rosenthal Selb Bavaria
  • Anzahl der Einheiten: Konvolut mit 4 Teilen
  • Farbe: Mehrfarbig
  • Stil & Epoche: Jugendstil (1890-1919)
  • Marke: Rosenthal Bavaria Donatello Dreieck Dekor

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