Anna und Bernhard Blume, "6 eingefleischte Tatsachen", 35,5 x 50 cm handsigniert.
Künstler:
Anna und Bernhard Blume
Titel:
ohne Titel aus der Serie "6 eingefleischte Tatsachen"
Technik:
Offsetdruck vom Polaroid
Jahr:
1996/97
Signatur:
handsigniert
Motivformat:
ca. 15,8 x 12,5 cm
Blattformat:
ca. 50,0 x 35,5 cm
Papierqualität:
250 g / qm Claudia-Star Offestkarton
Hersteller:
Neusatz Fotosatz GmbH, Köln
Edition:
Griffelkunst
Anna
und Bernhard Blume
Anna
und Bernhard Blume bezeichnet
das Künstlerpaar Anna Blume (geb. Helming; * 21.
April 1937 in Bork / Westfalen, gestorben 18. Juni 2020 in Köln ) und
Bernhard Johannes Blume (* 8.
September 1937 in Dortmund ; gestorben 1.
September 2011 in Köln ).
Das Ehepaar ist vor allem bekannt für ihre künstlerischen
Fotografien: In Serien großformatiger Fotos in Schwarz-Weiß zeigen
sie inszenierte Geschichten, in denen sie selbst auftreten. Ihre
Werke sind über Deutschland hinaus bekannt und in Museen
zeitgenössischer Kunst ausgestellt.
Leben
Anna
Helming und Bernhard Blume lernten sich als Studenten an
der Staatlichen Kunstakademie
Düsseldorf kennen, wo beide von 1960 bis 1965
studierten. Bernhard Blume studierte außerdem von 1967 bis
1970 Philosophie an
der Universität Köln. 1967 wurden
die Zwillinge Hedwig und Anna († 2008) geboren. Das Künstlerpaar
lebte und arbeitete gemeinsam in Köln.
Anna
Blume (sen.) war bis 1985 als Werk- und Kunstlehrerin an einem Kölner
Gymnasium tätig; Bernhard Blume zur selben Zeit als Kunst- und
Philosophielehrer. 1984 nahm Bernhard Blume an der
Gruppenausstellung Von hier aus – Zwei
Monate neue deutsche Kunst in Düsseldorf teil. Ab 1987
arbeitete er als Professor für Freie Kunst und Visuelle
Kommunikation an der Hochschule für
bildende Künste Hamburg.
Bernhard
Blume starb 2011 wenige Tage vor seinem 74. Geburtstag. Er ist im
Familiengrab auf dem alten Ehrenfelder
Teil des Kölner Melaten-Friedhofs beigesetzt.
Werk
Das
Künstlerpaar erstellte Installationen, großformatige Fotografien
und insbesondere in den 1990er Jahren Polaroids.
In
den letzten Jahren verlagerte sich der Schwerpunkt von Inszenierungen
und Aktionen mehr auf die Fotografie, der aber oft zeitliche Abläufe
zugrunde liegen – selten gibt es Werke als Einzelbilder. Mit ihren
Fotografien, meistens großformatigen Serien in Schwarz-Weiß, bildet
das Ehepaar Blume nicht die Wirklichkeit ab, sondern versucht mit
inszenierter Fotografie, tägliche Erfahrungen aus dem
kleinbürgerlichen Milieu bildhaft zu verdichten, oft auch in
ironischer Weise.
Beispielsweise
war die Serie „Vasen-Extasen“, in der eine Blumenvase in der
Wohnung ein surreal-mystisches und feindliches Eigenleben gegen die
Bewohner entwickelt, im Museum für
Moderne Kunst in Frankfurt ausgestellt und gehört zum
Bestand dieses Museums, neben anderen Werken der Künstler, wie „Im
Wald“, wo Bäume ein unheimliches Eigenleben entwickeln. Solche
Serien ironisieren Gewohnheiten und Rituale und stellen die
vermeintliche Sicherheit der kleinbürgerlichen Lebenswelt durch
Chaotisierung in inszenierten Zusammenbruchs-Geschichten in Frage.
Viele
ihrer Arbeiten sind in ihrer Heimatstadt Köln im Museum Ludwig zu
sehen.
Werke
und Bücher (Auswahl)
1977: Ödipale
Komplikationen? (Großbildserie)
1984: Wahnzimmer (Serie)
1985: Küchenkoller (Serie)
1985/86: Trautes
Heim (Serie)
1986: Vasenekstasen (Serie;
im II. Quartal 2006 im MMK Frankfurt
am Main ausgestellt)
1986: Mahlzeit (Serie)
1982–90: Im
Wald (Serie)
1987/88: gegenseitig,
Eine Polaroidserie (in Köln und auf Teneriffa entstandene
Polaroidfoto-Serie; 1990 als Buch im Philomene
Magers und Balloni Verlag erschienen)
1994/95: Transzendentaler
Konstruktivismus (Serie)
2003: Das
Glück ist ohne Pardon / Joy knows no
mercy (Ostfildern-Ruit / New York; Buch)
Öffentliche
Sammlung (Auswahl)
DZ
BANK Kunstsammlung, Frankfurt am Main
Hamburger
Bahnhof, Museum für Gegenwart,
Berlin
MoMA Bernhard
Blume
-
Demonstrative
Identification with the universe. 1971.
-
Kitchen
Frenzy. 1986.
-
Opposites
D (1989)
Museum
für Moderne Kunst (MMK), Frankfurt am Main
Ausstellungen
(Auswahl)
1977: documenta
6, Kassel (Bernhard
J. Blume)
1984: Von
hier aus – Zwei Monate neue deutsche Kunst in Düsseldorf
1988:
Shakespeare-Haus in Köln,
Installation „Wahnzimmer“, Bernhard Johannes Blume und Martin
Eckrich
1988:
DuMonthalle Köln, Made in Cologne
1989: Museum
of Modern Art, New York, USA
1991: Museum
für Moderne Kunst, Frankfurt
1992: Deichtorhallen Hamburg,
„Anna und Bernhard Blume - Zu Hause im Wald“
1993: Landesmuseum
Münster
1995: Kunsthalle
Bremen
1996: Milwaukee
Art Museum, USA
1997: Kestnergesellschaft Hannover
1997/1998: Centre
National de la Photographie, Paris, Frankreich
2000: Museum
Küppersmühle, Duisburg
2002: Museum
Folkwang Essen
2003: Kunsthalle
Göppingen
2005: Museum
Ludwig, Köln: „Kreuzweg“, Sequenz aus „Transzendentaler
Konstruktivismus“
2005: Galerie
nationale du Jeu de Paume
2006: Museum
Ostwall, Dortmund: „de-konstruktiv“ (Retrospektive)
2007: Haus
Konstruktiv, Zürich: „de-konstruktiv“
2008: Hamburger
Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin: „Reine
Vernunft“
2010: Kunstmuseum
Bonn, mehrere Arbeiten in „Der Westen leuchtet“
2011:
Galerie Buchmann, Berlin: : „Akionsmetaphern“
2015: Kolumba,
Köln: Transzendentaler Konstruktivismus
Auszeichnungen
1990: Konrad-von-Soest-Preis des Landschaftsverbandes
Westfalen-Lippe
1996: Edwin-Scharff-Preis
2000: Berliner
Kunstpreis
Literatur
und Quellen
documenta
6. Katalog. Kassel 1977, ISBN
3-920453-00-X.
Band
1: Malerei, Plastik/Environment, Performance.
Band
2: Fotografie, Film, Video.
Band
3: Handzeichnungen, Utopisches Design, Bücher.
Klaus
Honnef: 150 Jahre Fotografie. (Erweiterte
Sonderausgabe von Kunstforum International: 150 Jahre
Fotografie III / Fotografie auf der documenta 6. Band 22).
Zweitausendeins, Mainz/ Frankfurt am Main 1977.
Joseph
Beuys, Bernhard Johannes Blume, Rainer Rappmann: Gespräche
über Bäume. 4. Auflage. FIU-Verlag, Wangen 2006, ISBN
3-928780-11-5.
Marion
Kittelmann: Heils-Wahn und Zeit-Schwindel im Werk von Anna
& Bernhard Blume. 2002, DNB
96740622. (Online-Dissertation Universität Wuppertal 2002).
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